Studie: Briefwahl in Hessen wird zum Normalfall

Die Briefwahl hat sich auch in Hessen laut einer Studie vom Ausnahmefall zum Normalfall neben dem Gang ins Wahllokal entwickelt.

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Dabei gerät die vorzeitige Stimmabgabe zu Hause und nicht in der Öffentlichkeit immer stärker in den Fokus von Verschwörungserzählungen von Populisten, wie eine Untersuchung der Gießener Politikwissenschaftlerin Dorothée de Nève ergab. Die in Wiesbaden vorgestellte Analyse "Briefwahl in Hessen" wurde für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung verfasst. Seit 2008 ist für die Briefwahl keine Erklärung besonderer Gründe wie etwa Krankheit mehr nötig.

Demnach stieg der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler in Hessen während der Corona-Pandemie stark und blieb auch danach hoch. So erreichte diese Quote bei der Bundestagswahl 2021 in Hessen 51,1 Prozent. Mehr als die Hälfte der gültigen Zweitstimmen wurden also per Briefwahl abgegeben. Bei der Landtagswahl 2023 erreichte dieser Anteil noch 36,9 Prozent. 

Die Professorin de Nève erklärte, dass Briefwähler Untersuchungen zufolge dazu neigten, ihre Wahlscheine sogleich nach Erhalt auszufüllen. Damit verzichteten sie aber bei ihrer Wahlentscheidung womöglich auf die Berücksichtigung politischer Entwicklungen erst kurz vor der traditionellen Abstimmung. 

Quelle: hessenschau.de