Sicherheit soll erhöht werden Waffenverbot jetzt im gesamten Nahverkehr in Hessen

Das Land Hessen hat eine Waffenverbotszone für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr eingerichtet. Demnach sind ab sofort landesweit Waffen und Messer in Verkehrsmitteln des ÖPNV verboten.

Gelbes Schild mit Waffenverbotszeichen
Hessen weitet die Waffenverbotszone auf den ÖPNV aus Bild © picture alliance/dpa | Gregor Fischer

In Fernverkehrszügen gab es bereits ein Waffenverbot, ab sofort auch im gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Hessen. Eine entsprechende Verordnung ist laut Innenministerium in dieser Woche in Kraft getreten.

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"Gerade in Zügen kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, was bei einem Angriff zu einer gefährlichen Falle werden kann", sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) laut Mitteilung am Freitag. 

Waffenverbot: Züge, Busse und Bahnen betroffen

Unter das Verbot fallen insbesondere Schusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen, Elektroschockgeräte sowie Messer aller Art, etwa Taschenmesser, Küchenmesser oder Teppichmesser. Ein Verstoß gegen das Waffenverbot ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bis zu 10.000 Euro geahndet werden. "Die Menschen sind also gut beraten auf Waffen, auf Messer im öffentlichen Nahverkehr zu verzichten", sagte Poseck.

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Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU)
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) Bild © hr
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Das Verbot gilt hessenweit grundsätzlich für alle Menschen und innerhalb der Verkehrsmittel des öffentlichen Personenverkehrs. Darunter fallen:

  • Eisenbahnen
  • Straßenbahnen
  • S- und U-Bahnen
  • Busse, wie Schul- und Bürgerbusse sowie Anrufsammeltaxis

In Taxen zur individuellen Beförderung gilt das Verbot nicht. Pfefferspray darf laut Poseck weiter mit sich geführt werden.

Waffenverbotszonen bereits in einigen Städten

Leider habe es immer wieder Messerangriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben, so Poseck. Darauf müsse man reagieren. Auch in hessischen Städten gibt es Waffenverbotszonen, und zwar in Wiesbaden, Frankfurt, Limburg und Kassel. Zuletzt richtete auch die Stadt Bad Hersfeld eine solche Zone ein.

"Auch andere Städte tauschen sich über die Einrichtung einer Verbotszone für Waffen aus", sagte Poseck. Waffenverbotszonen steigerten das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Die Polizei werde Stichproben in Bussen und Bahnen durchführen.

Polizeibeamte, Rettungskräfte und Beschäftigte medizinischer Versorgungsdienste dürfen im Rahmen ihrer Tätigkeit weiterhin Waffen beziehungsweise Messer im ÖPNV mit sich führen. 

Auch das Fahr- und Begleitpersonal der Verkehrsmittel sowie Bedienstete der Sicherheitsdienste der Personenverkehrsunternehmen dürfen im Rahmen ihrer Tätigkeit eigentlich verbotene Gegenstände bei sich tragen.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe