Hessen wählt 4,7 Millionen Bürger können ihre Kommunalvertreter bestimmen

Super-Wahltag in Hessen. Rund 4,7 Millionen Hessinnen und Hessen sind aufgerufen, ihre Stimme bei der Kommunalwahl abzugeben. In zahlreichen Städten und Gemeinden wird ein neuer Rathauschef gesucht. Fünf Kreise wählen ihren Landrat. Ein Überblick.

Wahlurne
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Ein Mensch sitzt vor einem großen Stimmzettel.
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Am Sonntag um 8 Uhr öffneten die Wahllokale. Rund 4,7 Millionen Hessinnen und Hessen sind aufgerufen, ihre Vertreter auf kommunaler Ebene zu wählen: für die 422 Gemeindevertretungen und Stadtverordnetenversammlungen, die 21 Kreistage sowie vielerorts für die Ortsbeiräte. Laut Statistischem Landesamt stehen insgesamt 20 Parteien und über 580 Wählergruppen zur Wahl.

Parallel wählen Bad Homburg, Fulda, Hanau, Marburg und Wetzlar einen Oberbürgermeister, die Kreise Bergstraße, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Odenwald und Schwalm-Eder einen Landrat. In 30 Kommunen finden zudem Bürgermeisterwahlen statt. In Allendorf (Eder) und Bromskirchen (beide Waldeck-Frankenberg) entscheiden die Bürger über die geplante Fusion ihrer beiden Gemeinden. Außerdem werden in diesem Jahr zum ersten Mal zusammen mit der Kommunalwahl die Ausländerbeiräte gewählt.

Unter den Wahlberechtigten sind auch 423.000 nicht-deutsche Wahlberechtigte mit Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Landes. Sie können sich seit 1997 an der Kommunalwahl in Hessen beteiligen.

Bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren erhielt die CDU landesweit 28,9 Prozent der Stimmen, es folgten SPD (28,5 Prozent), AfD (11,9 Prozent), Grüne (11,3 Prozent), Wählergruppen (7,4 Prozent), FDP (6,4 Prozent) und Linke (3,5 Prozent).

Wählen mit Maske, Spuckschutz und eigenem Kuli

Wegen der Corona-Pandemie kann es in diesem Jahr zu besonders langen Schlangen vor den Wahllokalen kommen. Denn die Abstandsregel muss auch an der Urne gewahrt werden. Manche Städte sind deshalb auf größere Räume ausgewichen, in Frankfurt beispielsweise werden hunderte Plexiglasscheiben zum Einsatz kommen. Außerdem gilt in den Wahllokalen die Maskenpflicht. Aus Hygienegründen sollte ein eigener Kugelschreiber mitgebracht werden.

Aufgrund der Pandemie zeichnet sich eine hohe Briefwahlbeteiligung ab. In Frankfurt entschied sich nach Angaben der Stadtverwaltung fast jeder dritte Wahlberechtigte für die Briefwahl, vor fünf Jahren war es nur jeder zehnte. In Wiesbaden beantragte jeder Vierte die Abstimmung per Brief - mehr als doppelt so viele wie 2016. In Darmstadt, Kassel und Gießen verdreifachte sich die Zahl der Briefwähler.

Wann die Ergebnisse vorliegen

Nach der Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr werden zuerst die Stimmzettel zu den Direktwahlen (Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte) ausgezählt. Über die Ergebnisse informieren wir Sie auf hessenschau.de, im hr-fernsehen, im Radio sowie auf unseren Social Media-Kanälen.

Für die eigentliche Kommunalwahl gibt es anders als bei Landtagswahlen keine Hochrechnung um 18 Uhr. Stattdessen melden die einzelnen Kommunen im Laufe des Abends nach und nach Trendergebnisse an das Statistische Landesamt, die wir an dieser Stelle in Echtzeit für alle Städte, Gemeinden und Kreise aufbereiten.

In das Trendergebnis fließen nur die Stimmzettel ein, auf denen weder kumuliert noch panaschiert wurde. Das Trendergebnis für ganz Hessen berechnet das Statistische Landesamt aus den Ergebnissen der 21 Landkreise und der fünf kreisfreien Städte. Es wird erst spät in der Nacht erwartet.

Ab Montag zählen die Kommunen alle anderen Stimmzettel aus, auch die zur Wahl der Orts- und Ausländerbeiräte. Das Statistische Landesamt veröffentlicht dann die sogenannten vorläufigen amtlichen Ergebnisse. Das amtliche Endergebnis liegt spätestens am 26. März vor.

Sendung: hr-fernsehen, #hrWahl - hessen hat gewählt, 14.03.2021, 18 Uhr

Quelle: hessenschau.de/Anja Engelke