OB-Wahl in Wiesbaden Gert-Uwe Mende und Thilo von Debschitz gehen in Stichwahl

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden sind die Stimmen ausgezählt. Amtsinhaber Gert-Uwe Mende von der SPD liegt deutlich vorne - für einen direkten Wahlsieg reichte es aber nicht: In der Stichwahl muss er sich gegen den parteilosen Thilo von Debschitz behaupten.

Zwei Männer in Anzug schütteln sich die Hand.
Thilo von Debschitz und Gert-Uwe Mende treten am 30. März noch einmal in der Stichwahl gegeneinander an. Bild © picture alliance/dpa | Andreas Arnold

Die Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden ist nach dem ersten Wahlgang noch nicht entschieden: Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) sicherte sich am Sonntag mit 37,7 Prozent die meisten Stimmen, schaffte aber keine absolute Mehrheit. Damit gehen Mende und der parteilose Thilo von Debschitz, der 30,1 Prozent der Stimmen erhielt, am 30. März in die Stichwahl.

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Wiesbaden wählt seinen Oberbürgermeister

Interview mit dem Bürgermeister
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Die Kandidatin der Grünen, Gesine Bonnet, hatte ebenfalls gehofft, in die Stichwahl einzuziehen: Mit 14,6 Prozent verfehlte sie dieses Ziel aber deutlich. Auf Platz vier landete AfD-Kandidat Ralf Offermans (6,3 Prozent), gefolgt von Linken-Kandidat Ingo von Seemen (4,3 Prozent).

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Gert-Uwe Mende: "Sehr glücklich"

Auf der Wahlparty im Wiesbadener Rathaus zeigte sich Mende am Abend "sehr glücklich" über das Ergebnis: "Die Stichwahl war das, womit wir gerechnet haben, auf Platz eins in die Stichwahl zu kommen war das Ziel - das haben wir erreicht", sagte er der hessenschau.

Nun wolle er in den kommenden drei Wochen weiterhin im Wahlkampf damit überzeugen, wofür er stehe: "Nämlich eine Stadt des Zusammenhalts, eine Stadt, in der jeder gesehen wird."

Die Wiesbadener SPD freut sich über den Etappensieg von Gert-Uwe Mende (3. von rechts).
Die Wiesbadener SPD freut sich über den Etappensieg von Gert-Uwe Mende (3. von rechts). Bild © Birgitta Söling (hr)

Auch Thilo von Debschitz verfolgte die Ergebnisse am Abend mit seinen Unterstützerinnen und Unterstützern im Rathaus. Er habe viele Menschen überzeugen können, die "einen schleichenden Niedergang" in der Stadt beobachteten, sagte er.

Deshalb wolle er als "Macher und Gestalter" eingreifen und dafür weiter bis zum 30. März werben, kündigte der Parteilose, der von CDU und FDP unterstützt wurde, in der hessenschau an.

Die CDU gratuliert Thilo von Debschitz (parteilos, im Bild rechts) zum Einzug in die Stichwahl in Wiesbaden. Drei menschen sind zu sehen.
Die CDU gratuliert Thilo von Debschitz (parteilos, im Bild rechts) zum Einzug in die Stichwahl in Wiesbaden. Bild © Birgitta Söling (hr)

Der Stimmzettel bei dieser Wahl war mit insgesamt 10 Kandidierenden deutlich länger als 2019. Mit 2,5 Prozent erreichte unter den weiteren Kandidaten Matthias Bedürftig (Freie Wähler) die meisten Stimmen.

Es traten außerdem Christian Hill von der Initiative Pro Auto (1,6 Prozent), Andreas Gutzeit von der Freien Wählergemeinschaft (1,2 Prozent) und Lukas Haker von Die PARTEI (1,1 Prozent) an. Schlusslicht wurde Elmar Krebber von der Unabhängigen Liste Wiesbaden (0,6 Prozent). Über die Auszählungsergebnisse im Detail informieren wir hier.

Mende deutlicher vorne als noch 2019

Die einzigen Stadtteile, die SPD-Kandidat Mende dieses Mal nicht gewinnen konnte, sind Nordost, Sonnenberg und Breckenheim: Hier liegt Thilo von Debschitz vorne.

Die Wahlbeteiligung in Wiesbaden liegt bei 43,3 Prozent. 48,5 Prozent der Menschen wählten dieses Mal per Briefwahl. Bei der letzten OB-Wahl 2019 lag die Wahlbeteiligung mit 53,5 Prozent deutlich höher. Damals fiel die Wahl allerdings mit der Europawahl zusammen, was die Wahlbeteiligung angekurbelt haben dürfte.

Im Vergleich zu 2019, als SPD-Politiker Mende das erste Mal antrat, konnte er nun an Stimmen im ersten Wahlgang zulegen. Damals hatte er 27,1 Prozent erreicht und musste ebenfalls in die Stichwahl gehen. Dabei hatte er sich dann mit 61,8 Prozent deutlich gegen seinen damaligen Herausforderer von der CDU, Eberhard Seidensticker (38,2 Prozent), durchgesetzt.

Redaktion: Pia Stenner

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de