"Zunehmend rechtsextrem" Landtagsabgeordneter Kahnt tritt aus der AfD aus
Der AfD-Politiker Rolf Kahnt tritt aus seiner Partei aus. Hintergrund seien "zunehmend rechtsextreme Enwicklungen" in der AfD. Vor einem halben Jahr hatte die Fraktion jedoch ihn ausgeschlossen.
Gut ein halbes Jahr nach seinem Ausschluss aus der AfD-Landtagsfraktion hat der Abgeordnete Rolf Kahnt seinen Parteiaustritt erklärt. Er begründete seine Entscheidung am Samstag mit "zunehmend rechtsextremen Entwicklungen der AfD auf Bundes- und Länderebene".
Er bleibe zunächst weiter parteilos und fraktionsloser Abgeordneter, sagte Kahnt am Sonntag. Der 76-Jährige war 2013 in die AfD eingetreten. Seit 2018 ist der Politiker aus dem südhessischen Kreis Bergstraße im Wiesbadener Landtag.
Rahn durfte bleiben
Zwischen Kahnt und dem AfD-Abgeordneten Rainer Rahn auf der einen Seite und der Landtagsfraktion der Partei auf der anderen gab es im vergangenen Jahr einen öffentlich ausgetragenen Streit. Rahn hatte dem Fraktionsvorstand vorgeworfen, er und Kahnt seien mit "Stasi-Methoden" bespitzelt worden. Die AfD-Fraktion warf den beiden Abgeordneten dagegen "unkollegiales Verhalten" vor.
Ende Oktober hatte die AfD-Fraktion den 76-jährigen Kahnt, der auch Alterspräsident des Landtags ist, aus der Fraktion geworfen. Der 68-jährige Rahn durfte bleiben, er war Spitzenkandidat bei der Landtagswahl.
"Logische Konsequenz"
"Radikalisiert hat sich nicht die AfD Hessen, sondern Rolf Kahnt in seinem Wunsch, in Reaktion auf die Ablehnung durch die Altparteien, gesellschaftlich gemocht zu werden", sagte AfD-Landessprecher Robert Lambrou am Sonntag. "Sein Austritt ist insofern nicht überraschend, sondern eine logische Konsequenz", ergänzte Co-Sprecher Klaus Herrmann.