Wegen Steuerhinterziehung Razzia gegen Familienclan im Rhein-Main-Gebiet

Über einen Monat lang wurden Gebäude eines wegen Steuerhinterziehung verdächtigten Familienclans durchsucht. Die Ermittler stellten Autos, Bargeld, Schmuck und Uhren im Wert von insgesamt über 160.000 Euro sicher.

Euro-Geldscheine
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Über 100 Beamte von Polizei, Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft haben im Rhein-Main-Gebiet über mehrere Wochen die Wohn- und Geschäftsräume eines Familienclans durchsucht, der unter Verdacht der Steuerhinterziehung steht.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Dienstag mitteilte, wurden bei den Razzien mehr als 110.000 Euro Bargeld, fünf Luxusautos sowie Schmuck und Uhren im Wert von rund 50.000 Euro sichergestellt. Festgenommen worden sei niemand.

Handel mit Luxusautos unter falschen Angaben

Im Visier der Fahnder standen demnach drei 23, 26 und 29 Jahre alte Männer und eine 33 Jahre alte Frau. Sie sollen als Angehörige eines organisierten Familienverbunds mit Luxusautos gehandelt und gezielt die Umsatzsteuer hinterzogen haben, indem sie falsche Personalien sowie Identitäten ausländischer Unternehmen verwendeten.

Dem hessischen Fiskus entstand den Angaben zufolge ein Gesamtschaden von mehr als 360.000 Euro.

Durchsuchungen in mehreren Orten

Durchsucht wurden den Angaben zufolge seit Mitte Februar bis diesen Montag Gebäude in Frankfurt, Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Main-Taunus-Kreis. Auch Bargeldspürhunde kamen bei den Durchsuchungen zum Einsatz.

Die sichergestellten Vermögenswerte sollen laut Staatsanwaltschaft nun zugunsten des hessischen Fiskus verwertet werden.

Größerer "Gesamtkomplex"

Die Razzien seien Teil eines "Gesamtkomplexes", bei dem es um Ermittlungs- und Strafverfahren gegen über 50 Angehörige "mehrerer miteinander verbundener Großfamilien wegen des Verdachts von Betrugsdelikten und Steuerhinterziehungen im Zusammenhang mit Fahrzeughandel, Urkundenfälschungen, Sozialleistungsbetrug und Geldwäsche" gehe.

Bereits seit Juni 2018 werde dieser Komplex von der Staatsanwaltschaft in Zusammenarbeit mit mehreren Poliziepräsidien und der hessischen Steuerfahndung bearbeitet, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.

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Sendung: hr-iNFO, 21.03.2023, 18 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe