Basketballerin Marie Reichert Vom Kasseler Asphalt zu Olympia nach Paris
Basketball bestimmt das Leben von Marie Reichert – und bringt sie nun nach Paris. Die Nordhessin gehört zum deutschen 3x3-Team, das sich in dramatischer Art und Weise für die Olympischen Spiele qualifizierte.
Basketball ist schon länger olympisch. 3x3 hingegen dürfte deutlich weniger Menschen ein Begriff sein. Es ist eine Variante der beliebten Ballsportart, in der jedes Team nur drei Spielerinnen auf dem Feld hat und bei der nur auf einen Korb gespielt wird.
Basketball, aber cooler
"3x3 ist so ein spannender Sport, auch für Leute, die mit Basketball gar nichts zu tun haben", findet Marie Reichert. Das Spiel sei schneller und vielfältiger als das klassische Fünf gegen Fünf auf zwei Körbe, findet sie. Auf dem Freiplatz laufe immer Musik, es herrsche einfach insgesamt "ein cooler Vibe".
Die Kasselanerin muss es wissen. Immerhin ist sie deutsche Nationalspielerin und darf das deutsche Trikot in wenigen Tagen auch bei den Olympischen Spielen in Paris tragen.
Die Anfänge auf dem Kasseler Asphalt
Mit dem Basketball angefangen hat die 23-Jährige auf einem Asphaltplatz in Kassel – gemeinsam mit ihrem älteren Bruder. "Als ich noch jünger war und er mich noch klar schlagen konnte, hat er mich gerne mitgenommen", erzählt sie mit einem Grinsen. "So bin ich da ein bisschen in die Szene reingekommen."
Schon früh träumte Reichert davon, als Basketballerin bei den Olympischen Spielen teilzunehmen. Dass es nun ausgerechnet in der 3x3-Variante geklappt hat, sah sie allerdings nicht kommen. "Das ist ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht", sagt die Nordhessin.
"Eine Explosion der Gefühle"
Erstmals olympisch war die Sportart 2021 in Tokio. Das deutsche Team verpasste damals die Qualifikation. Auch für Paris sah es zunächst nicht gut aus. Bei der finalen Chance in Ungarn lösten die deutschen 3x3-Basketballerinnen dann aber in letzter Sekunde doch noch das Olympia-Ticket – wortwörtlich.
Der Halbfinalsieg beim Quali-Turnier gegen Gastgeber Ungarn war ein echter Krimi. Angepeitscht vom heimischen Publikum lag Ungarn lange Zeit in Führung. Die deutsche Aufholjagd krönte Svenja Brunckhorst mit dem 19:17-Siegtreffer in der letzten Sekunde des Spiels. Der anschließende Jubel war grenzenlos.
"Als der letzte Wurf von Svenja reingegangen ist, das war einfach eine Explosion der Gefühle. Wenn ich daran zurückdenke, kriege ich das Grinsen gar nicht aus dem Gesicht", so Reichert. Gegen weitere Gefühlsexplosionen in Paris hätte sie natürlich nichts einzuwenden.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 16.07.2024, 19.30 Uhr
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