Abstiegsendspiel für die Skyliners Letzte Ausfahrt Braunschweig
Gelingt den Skyliners der Klassenerhalt? Die Frankfurter haben die erste Prüfung in der Basketball-Bundesliga vermasselt. Verliert das Team auch in Braunschweig, ist der sportliche Abstieg im Prinzip besiegelt.
So geladen sieht man Quantez Robertson nicht alle Tage. Die US-amerikanische Frohnatur, seit Jahren das Gesicht der Skyliners Frankfurt in der Basketball-Bundesliga, war nach der 107:113-Niederlage gegen Tabellenschlusslicht Bayreuth richtig angefressen. "Wir waren nicht aggressiv genug beim Rebound, wir haben nicht miteinander kommuniziert, wir haben einfach gar nichts effektiv genug gemacht – überhaupt nichts", schimpfte der 38-Jährige.
Robertsons Kritik richtete sich vor allem gegen die Defense der Hessen. 113 Punkte von einer gegnerischen Mannschaft hat man in Frankfurt schon lange nicht mehr gesehen. Wie schon das Spiel bei den Bayern unter der Woche (89:95) verlieren die Skyliners auch die Partie gegen Bayreuth in der Defensive, nur wiegt die Niederlage gegen den Tabellenletzten natürlich um einiges schwerer.
Ein Sieg in Braunschweig ist Pflicht
Vier Partien haben die Hessen noch zu absolvieren. Weiter als bis Dienstag (20.30 Uhr) muss aber eigentlich niemand planen. Dann gastieren die Skyliners bereits beim Tabellen-16. aus Braunschweig – und dieses Spiel ist ein echtes "Do-or-Die-Spiel". Gewinnen die Hessen, lebt der Traum vom Klassenerhalt weiter. Verlieren sie, können die Planungen für die zweite Liga beginnen (außer, es klappt erneut mit einer Wildcard für die Bundesliga).
Im Falle einer Niederlage hat Frankfurt nämlich nicht nur zwei Siege Rückstand auf Braunschweig, sondern auch den direkten Vergleich mit den Löwen verloren. Bedeutet: Um Braunschweig noch in der Tabelle zu überholen, müssten die Skyliners alle übrigen drei Partien gewinnen, während Braunschweig keinen einzigen Sieg mehr einfahren darf. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, liegt quasi bei null Prozent.
Zwar könnten die Hessen rein theoretisch den Mitteldeutschen BC beziehungsweise die Crailsheim Merlins noch mit zwei Siegen aus den übrigen Spielen überholen, aber auch für dieses Szenario stehen die Chancen alles andere als gut. Gegen Crailsheim haben die Skyliners das Hinspiel mit 16 Punkten Unterschied verloren, müssten das Rückspiel also mit mindestens 17 Punkten gewinnen, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden.
Gegen den MBC haben die Hessen eben diesen den direkten Vergleich gewonnen. Die Weißenfelser haben allerdings noch fünf Saisonspiele vor sich, um einen Sieg einzufahren. Und: Sie empfangen tatsächlich die Crailsheim Merlins zum Ligafinale am 7. Mai. Eines der beiden Teams holt also auf jeden Fall noch einen Sieg.
Teamwork über die volle Distanz
Ein Auswärtssieg in Braunschweig ist für die Hessen also Pflicht. Eine Leistung wie die gegen Bayreuth wird dafür auf keinen Fall reichen. Die erste Halbzeit hatten die Hessen komplett verpennt (36:55), die Aufholjagd war nicht von Erfolg gekrönt. "Die haben es nie zugelassen, dass das Spiel kippt. Und wir waren nicht gut genug, das Spiel kippen zu lassen", fasste Skyliners-Trainer Klaus Perwas zusammen.
Was ihm dennoch Mut macht für das Endspiel am Dienstag? "Wir haben das Spiel fast gedreht, obwohl wir 23 Punkte zurücklagen", so der Coach. Die Mannschaft ist intakt. Sie darf sich nur eben solche Schwächephasen wie zu Beginn gegen Bayreuth nicht erlauben.
Im Hinspiel gegen Braunschweig lagen die Hessen nach dem ersten Viertel übrigens mit zehn Punkten hinten, kamen aber wieder ran. Ganz drehen konnten die Skyliners das Spiel aber nicht mehr (59:61).
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Sendung: hr-iNFO, 24.04.2023, 6 Uhr
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