Testspiel-Sieg gegen Göttingen Acht Erkenntnisse aus der Vorbereitung der Skyliners
Die Skyliners Frankfurt haben auch ihr zweites Testspiel gewonnen. Als Gradmesser taugt die Partie gegen Göttingen aber nur bedingt. Einige Eindrücke aus der Halle gab es dennoch.
Die Skyliners Frankfurt präsentieren sich in diesem Sommer in vermeintlicher Frühform. Nach dem Testspielsieg gegen Bamberg vergangene Woche (94:89) feierten die Skyliners am Mittwoch einen 85:72-Erfolg über Göttingen. Acht ungeordnete Erkenntnisse aus der Trainingshalle der Hessen, der Basketball City Mainhattan (BCM).
1. Gut fürs Selbstvertrauen
Es gilt als Binsenweisheit, dass ein Testspielsieg den Fans mehr bedeutet als dem Trainerteam. Das ist bei Denis Wucherer aber nur so halb richtig. Klar bewertet der Head Coach den Sieg gegen Göttingen nicht über, dass sein Aufsteiger-Team jetzt aber weiß, dass es mit einem vermeintlichen Konkurrenten im Bundesliga-Abstiegskampf mithalten kann, ist für Wucherer sehr wohl von Bedeutung.
2. Mehr Hustle bitte
Mithalten können die Skyliners aber nur, wenn der Einsatz stimmt. "Hustle" heißt es im Basketball, wenn man keinen Ball verloren gibt, mit einer Pitbull-Mentalität aufs Parkett geht. Genau das verlangt Wucherer von seiner Mannschaft - und genau das vermisste der Skyliners-Coach zu Beginn der Partie. Zur Halbzeit stand es noch 42:40, mit steigender Frankfurter Intensität wurde es hintenraus dann deutlich.
3. Auf den Ball aufpassen
Gerade im Aufbauspiel verloren die Hessen zu Spielbeginn noch zu viele Bälle. Die giftigen Göttinger pressten die Hausherren über das ganze Feld, bei den Skyliners fehlten manchmal noch die Automatismen, wie die Hilfe auszusehen hat, und schwupps, war der Ball auch schon wieder beim Gegner.
4. Die Länge fehlt
Weil mit Lorenz Brenneke (der immer noch arg schmal aussieht) und Kamaka Hepa (auf den die Skyliners große Stücke halten) zwei Big Men krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt fehlen, sind die Frankfurter ein wenig zu klein geraten. Gegen Göttingen fiel das zwar nicht weiter ins Gewicht, weil aber sowohl Hepa als auch Brenneke unter Umständen noch etwas länger fehlen, könnte der Größen-Nachteil noch ein Thema in der neuen Saison werden.
5. Heckmann bringt Routine rein
Mit Gastspieler Patrick Heckmann konnten die Skyliners im Test gegen Göttingen die Ausfälle ein wenig kompensieren. Dem 32-Jährigen merkt man direkt an, dass er schon einiges an BBL-Erfahrung mitbringt. Der Mainzer agiert routiniert, unaufgeregt und effizient. Kein Wunder, dass die Frankfurter Heckmann wohl gerne mit einem Vertrag ausstatten würden. Kein Wunder aber auch, dass Heckmann wohl eher irgendwo anders noch unterkommen wird (Stichwort: Budget).
6. Kordel lenkt Blicke auf sich
Auch Nachwuchsspieler Malick Kordel durfte gegen Göttingen mitwirken. Ein 2,11 Meter großer Rohdiamant, von dem man in Zukunft noch viel hören könnte. Körperlich bringt der 20-Jährige, den die Skyliners von den Iserlohn Kangaroos losgeeist haben, alles mit. Taktisch hat der Mann, der bis vor wenigen Jahren reiner Handballer war, noch Luft nach oben. Kordel darf bei den Profis mittrainieren, eingesetzt wird er aber vorerst nur in der zweiten Mannschaft in der Pro B. Bei anhaltender Lernkurve könnte er 2025 in der BBL seine ersten Schritte tun.
7. Skyliners can jump
Was diese Skyliners-Mannschaft in der Mitte September beginnenden Saison auszeichnen dürfte, ist ihre Athletik. Dass David Muenkat Sprungfedern in den Schuhen hat, wissen die Fans ja bereits aus der vergangenen Saison. Mit dem fast schon eleganten Center Ed Croswell und Combo Guard Malik Parsons haben die Hessen nun aber noch zwei weitere Spieler unter Vertrag, die für das eine oder andere Highlight-Reel bei Instagram gut sein dürften.
8. Malik kommt zum Korb
Apropos Malik Parsons. Der machte gegen Göttingen das, was den Skyliners vor der Verpflichtung angekündigt wurde: Er kommt zum Korb. Parsons hat einen wahnsinnig schnellen ersten Schritt, hat seine Gegenspieler so gleich mehrere Male problemlos abgeschüttelt. "Das ist eine Komponente, die wir letzte Saison nicht in unserem Spiel hatten", so Wucherer. Da hat er Recht.