Unschöne Szenen und Handgemenge in Trier Statement-Sieg der Skyliners endet im Chaos
Die Skyliners Frankfurt gewinnen überraschend Spiel eins um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Weil aber den Hessen, Gastgeber Trier und einigen Fans danach die Sicherungen durchbrennen, redet über das Sportliche kein Mensch mehr.
Es war das erwartet heiße Duell zwischen den Skyliners Frankfurt und den Gladiators Trier. In Spiel eins der Playoff-Halbfinal-Serie, in der es um nicht weniger als den Aufstieg in die Bundesliga geht, lieferten sich die beiden besten Teams der Liga am Freitagabend einen harten Fight, den die Hessen knapp mit 72:70 gewannen. Weil es dann aber in die dritte Halbzeit ging, geriet der Statement-Sieg der Frankfurter beinahe zur Nebensache.
Nach kurzem Jubel mit seiner Mannschaft begab sich Skyliners-Trainer Denis Wucherer in Richtung Trierer Bank, um mit dem Gegner abzuklatschen. So wie es im Basketball zum guten Ton gehört. Triers Point Guard Marcus Graves war aber offensichtlich nicht gut zu sprechen auf Wucherer und schubste ihn anstatt ihm die Hand zu reichen. Es folgte eine Rudelbildung, lautstarke Wortgefechte und ein kleines Handgemenge.
Security muss Trierer Fans zurückhalten
Die Situation beruhigte sich zwar schnell wieder, allerdings nicht für allzu lange. Das Trierer Publikum goutierte die für den Basketball eher untypische Szene mit lautstarken Pfiffen in Richtung Frankfurter Team. Insbesondere Center Ife Ajayi nahm das persönlich und spendete höhnischen Applaus. Die absehbare Folge: Die Pfiffe wurden noch lauter.
Als die Frankfurter sich dann auf in Richtung Spielertunnel machten, konnten es sich auch Aufbauspieler Cameron Henry und Flügelspieler David Muenkat nicht verkneifen, das Trierer Publikum zu verhöhnen. Einigen Heim-Anhängern brannten daraufhin sämtliche Sicherungen durch. Sie attackierten die beiden Frankfurter Spieler, wurden vom Trierer Sicherheitsdienst aber gerade noch zurückgedrängt.
"Das ist Playoff-Basketball"
"Es war eine sehr intensive Partie. Großartige Stimmung, in einer tollen Halle. Das ist Playoff-Basketball", sagte ein dann wieder gewohnt tiefenentspannter Wucherer auf der anschließenden Pressekonferenz nur so halb ernstgemeint und fügte an: "Wir können es kaum erwarten, am Sonntag wieder gegen Trier zu spielen."
Auch Triers Trainer Don Beck vermied es, etwas anderes zu kommentieren als das sportliche Geschehen auf dem Feld. "Da sind Dinge passiert, die ich nicht kommentieren kann und auch nicht werde", war alles, was er zum Chaos nach dem eigentlichen Spiel zu sagen hatte.
Hallensprecher mit deutlichen Worten
Deutliche Worte fand immerhin Triers Hallensprecher Chris Schmidt, der an beide Mannschaften und die Fans gleichermaßen appellierte, so etwas künftig sein zu lassen. "Und diejenigen, die sich so verhalten möchten, sollen am Mittwoch zu Hause bleiben", fügte Schmidt mit Blick auf das nächste Spiel der Playoff-Serie in Trier an.
Am Sonntag (16 Uhr) treffen beide Mannschaften aber erst einmal in Spiel zwei in Frankfurt aufeinander. Bleibt zu hoffen, dass dort wieder ausschließlich sportliche Schlagzeilen produziert werden.