Abstiegskampf wird zum Dreikampf Skyliners schielen nach Braunschweig und Bayreuth

Der Kampf um den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga spitzt sich zu. Ein Trio rund um die Skyliners Frankfurt bangt um die Erstklassigkeit. Auch eine Änderung der Liga-Statuten könnte die Hessen noch retten.

J.J. Frazier
J.J. Frazier und die Skyliners Frankfurt haben den Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Bild © Imago Images
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Die Niederlage in Hamburg tut den Skyliners Frankfurt weh – keine Frage. Durch das 84:70 sind die Hanseaten den Hessen in der Tabelle enteilt. Frankfurt muss als Tabellenvorletzter noch mindestens ein Team hinter sich lassen, um sportlich nicht abzusteigen. Doch der Kreis der Kandidaten, die man noch überholen kann, ist am Wochenende ordentlich zusammengeschrumpft.

Streng genommen gibt es sogar nur noch eine realistische Option: Die Skyliners müssen die direkt vor ihnen platzierten Braunschweiger noch abfangen. Die Löwen haben nur einen Sieg mehr auf dem Konto und haben das Hinspiel gegen Frankfurt nur mit zwei Punkten Vorsprung gewonnen. Gewinnen die Skyliners ihrerseits das Rückspiel in Braunschweig am 25. April deutlicher, haben sie den wertvollen direkten Vergleich für sich entschieden.

Bayreuth noch nicht abgeschrieben

Gleichzeitig müssen die Hessen aber auch nach hinten schauen: Ligaschlusslicht Bayreuth hat gegen das Spitzenteam aus Oldenburg einen Überraschungssieg eingefahren und hat nur noch zwei Siege weniger auf dem Konto als die Skyliners. Am 23. April – also nur zwei Tage vor dem Entscheidungsspiel in Braunschweig – werden die Bayreuther in Frankfurt vorstellig.

Der Abstiegskampf ist zu einem Dreikampf zusammengeschrumpft. Skyliners-Geschäftsführer Yannick Binas hat sogar noch die Hoffnung, dass auch die Crailsheim Merlins noch nicht ganz aus dem Schneider sind, sagte er im Gespräch mit dem hr-sport.

Dass von diesen Teams am Ende wirklich zwei absteigen, ist aber auch noch nicht final geklärt. Vielleicht beißt auch nur der Tabellenletzte ins Gras. Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat im Sommer heimlich, still und leise die Wildcard-Regel geändert. Bisher hieß es: Wer einmal eine Wildcard gekauft hat, darf das für die nächsten fünf Jahre nicht mehr tun. Im neuen Lizenstatut der BBL ist davon aber keine Rede mehr.

Wildcard? Skyliners hinterlegen Interesse

Die Skyliners, die vergangenen Sommer eine ebensolche Wildcard erworben hatten, um weiter erstklassig zu spielen, könnten das Spielchen unter Umständen also in diesem Sommer wiederholen. Dafür müsste mindestens ein Zweitligist, der sich sportlich für den Aufstieg qualifiziert hat, auf seinen Startplatz verzichten. Sollte nur eine Wildcard verfügbar sein, hat der Tabellenvorletzte Vorrecht vor dem -letzten.

Das ganze Gedankenspiel ist momentan noch sehr theoretischer Natur. Am 15. April (beziehungsweise am 17. April, weil der 15. ein Samstag ist) könnte aber schon etwas mehr Klarheit herrschen. Bis dann müssen nicht nur sämtliche Lizenzanträge für die neue Saison bei der Liga eingegangen sein, sondern auch das Interesse an einer eventuellen Wildcard formlos hinterlegt werden. Die Skyliners werden genau das machen, auch wenn sie über diese Möglichkeit eigentlich noch gar nicht nachdenken wollen. "Wir denken derzeit nur daran, sportlich die Klasse zu halten", macht Binas den Fokus der Hessen klar.

Quelle: hessenschau.de/Gerald Schäfer