Basketballer planen für die zweite Liga Die Skyliners fangen fast bei null an
Nach dem Abstieg aus der Basketball-Bundesliga beginnen bei den Skyliners Frankfurt die Planungen für die zweite Liga. Schon jetzt ist klar: Der Umbruch wird riesig sein.
Die Tränen sind getrocknet, die Skyliners Frankfurt schauen wieder nach vorne. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Nach dem erstmaligen Abstieg aus der Basketball-Bundesliga am vergangenen Wochenende müssen die Hessen die Planungen für die erste Saison in der Pro A vorantreiben. Und da wartet eine wahre Herkules-Aufgabe auf Gunnar Wöbke und Yannick Binas, die beiden Geschäftsführer der Skyliners.
Ihre Aufgabe Nummer eins: "Die wirtschaftlichen und sportlichen Voraussetzungen für die neue Saison schaffen", so Wöbke. Mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzt man sich gerade auseinander: Wie ist das Budget für die zweite Liga? Was muss in die Infrastruktur investiert werden? Was bleibt übrig? Im zweiten Schritt soll ein Trainer gefunden werden. Erst dann geht es um die Bildung einer neuen Mannschaft.
Mit Perwas und vier Nachwuchskräften in die Zukunft
Von den Gesichtern der Vorsaison werden nur wenige wieder im Skyliners-Dress zu sehen sein. Das Team für die neue Saison besteht bislang aus den vier Nachwuchskräften Jordan Samare, Justin Onyejiaka, Nolan Adekunle und Felix Hecker. Als erstes werden sich die Frankfurter wohl auf die Suche nach weiterer Verstärkung aus Deutschland machen, weil in der Pro A zu jeder Zeit zwei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen.
Die Vertragssituation von Len Schoormann, der sich in der vergangenen Saison nach Hamburg verliehen ließ, ist etwas komplizierter. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass auch er wieder für die Skyliners auflaufen wird. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich die Wege diesen Sommer endgültig trennen.
Die Hessen können bisher nur wenig sagen zu ihrer Zukunft. Vieles ist noch ungewiss. Sicher scheint bislang nur: Klaus Perwas wird, so wünschen es sich zumindest beide Seiten, auch weiter als Co-Trainer fungieren und Quantez Robertson wird entweder am 15. oder am 16. September sein Abschiedsspiel bekommen. Dann wird das Trikot des 38-Jährigen unter die Hallendecke gezogen. Die Nummer 23, die "Tez" 14 Jahre lang trug, wird in Frankfurt nicht mehr vergeben.
Ballsporthalle oder BCM?
Unter welcher Hallendecke das Trikot in der kommenden Spielzeit dann tatsächlich hängt, ist schon wieder eine ganz andere Frage. Zwar haben die Skyliners die Ballsporthalle als primäre Heimspielstätte angegeben, die Hallenmiete dort ist aber natürlich um einiges höher als in der Trainingshalle im Nordwestzentrum, der sogenannten Basketball City Mainhattan (BCM).
"Eine Halle in der zweiten Liga muss mindestens 1.500 Zuschauern Platz bieten", erklärt Binas. So viele bekommt man in der BCM derzeit noch nicht unter, das Fassungsvermögen dort liegt bei 1.086 Zuschauern, mit zwei zusätzlichen Tribünen hinter den beiden Körben ließe sich das Problem aber wohl beheben. Ob das finanziell nicht sinnvoller wäre? Das ist eine dieser offenen Fragen, die die Skyliners gerade zu beantworten versuchen.
Mit der Wildcard wird vorerst nicht geplant
Ebenso unklar ist, ob Frankfurt nicht doch wieder die Chance auf eine Wildcard für die Bundesliga bekommt. Die Playoffs in der zweiten Liga laufen bereits. Schafft es Karlsruhe bis ins Finale, steigt nur eine Mannschaft auf, weil die Badener keine Erstliga-Lizenz erhalten haben.
13 weitere Teams aus der ersten und zweiten Liga haben Auflagen oder gar "auflösende Bedingungen" von der Ligaleitung erhalten, um in der kommenden Saison erstklassig spielen zu dürfen. Geht das nur bei einem einzigen Verein schief, könnten die Skyliners wie schon im vergangenen Sommer noch am grünen Tisch gerettet werden.
Damit plant man in Frankfurt allerdings erstmal nicht. Die To-Do-Liste ist auch so schon lang genug.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 11.05.2023, 17.55 Uhr
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