Skyliners verpassen Pokalfinale Frankfurter Bruchlandung

Die Skyliners Frankfurt gehen im Pokal-Halbfinale gegen Bamberg komplett unter. Trainer und Kapitän suchen im Anschluss gar nicht erst nach Ausreden.

Die Skyliners Frankfurt sind nach dem Pokal-Halbfinale gegen Bamberg ausgeschieden
Frankfurts Jordan Theodore kann Bambergs Ibrahim Watson-Boye nicht am Wurf hindern. Bild © Imago Images

Skyliners-Kapitän Lorenz Brenneke ist das, was man im Allgemeinen eine Frohnatur nennt. Der 25-Jährige grinst gern und viel und kann auch Niederlagen immer noch etwas Positives abgewinnen. Doch nach dem verlorenen Pokal-Halbfinale gegen die Baskets Bamberg war Brenneke sauer. Richtig sauer.

"Im Top Four gewinnst du so kein Spiel", schimpfte der Center am Samstag nach der am Ende noch schmeichelhaften 63:76-Niederlage. "Und wir werden auch in der BBL nicht viele Spiele gewinnen, wenn wir weiter so spielen. Ich hoffe, das ist jedem klar."

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Bamberg in allen Belangen besser

Die Skyliners, Tabellenvorletzter der Basketball-Bundesliga, waren als klarer Außenseiter zum Pokal-Top-Four nach Weißenfels gereist. Am Samstagabend zeigten die Hessen auch, warum ihnen die geringsten Chancen auf einen Sieg ausgerechnet wurden. Gegen die Baskets legten die Frankfurter eine astreine Bruchlandung hin, waren das deutlich schlechtere von zwei schwachen Teams.

Bamberg war in einem einseitigen Halbfinale in quasi allen Bereichen die bessere Mannschaft. Das Team von Anton Gavel dominierte die Zone, erzielte mehr Punkte und sammelte mehr Rebounds. Das Einzige, was sich die Franken ankreiden lassen mussten: dass sie die Skyliners nicht schon früher komplett abhängen konnten.

Keine Substanz, keine Physis

Noch zu Beginn des Schlussviertels lag Frankfurt "nur" mit neun Punkten hinten. Sechseinhalb Minuten später waren es plötzlich doppelt so viele. Für Skyliners-Trainer Denis Wucherer war das schwache vierte Viertel aber nicht mal der Knackpunkt der Partie.

"Uns fehlt die Substanz, uns fehlt die Physis und das Training, um gegen so eine stark verteidigende Mannschaft bestehen zu können", urteilte der Headcoach schulterzuckend. "Wir hätten noch drei Tage durchspielen können und es wäre zu keinem anderen Ergebnis gekommen."

Neuzugang Domask als Lichtblick

Die Bamberger, die insbesondere unter dem Korb dominant sind, liegen den Hessen ohnehin nicht in ihrer Spielweise. Weil die Skyliners seit geraumer Zeit nun auch immer wieder Verletzungssorgen haben und sich nur unzureichend vorbereiten können, treten die Unterschiede umso deutlicher zu Tage.

Ein Lichtblick auf einer völlig verkorksten Weißenfels-Reise war immerhin Neuzugang Marcus Domask (zehn Punkte, sechs Rebounds), dem Wucherer ein "ordentliches Debüt" bescheinigte. So richtig freuen konnten sich von den rund 200 mitgereisten Frankfurter Fans darüber aber wohl die wenigsten.

Besonders schwer wiegt die Niederlage, da im Halbfinale zuvor der gastgebende MBC überraschend Titelfavorit Bayern München aus dem Wettbewerb gekegelt hatte. Die Pokalsensation (und 200.000 Euro Preisgeld) lag also zumindest theoretisch im Bereich des Möglichen für die Hessen. Praktisch, das hat die Partie gegen Bamberg eindrucksvoll bewiesen, hatten die Skyliners an diesem Wochenende nichts verloren beim Top-Four-Turnier.

Quelle: hessenschau.de