Nach fristloser Kündigung Skyliners contra Wucherer: Jetzt geht's vor Gericht!
Die Skyliners Frankfurt entlassen ihren Ex-Coach Denis Wucherer fristlos. Ob das rechtens ist, wird nun ein Gericht entscheiden müssen. Zweifel daran gibt es sogar im Verein.
Chef-Trainer war Denis Wucherer ohnehin nicht mehr bei den Skyliners Frankfurt. Der Basketball-Bundesligist hatte den 51-Jährigen vor wenigen Tagen suspendiert. Am Montag erreichte der Streit aber eine neue Dimension: Skyliners-Boss Gunnar Wöbke überreichte Wucherer die sofortige, fristlose Kündigung.
Der Vorwurf: Interna nach außen getragen
Die Gründe dafür erläuterte Wöbke noch am selben Abend im Basketball-Podcast Dyn Timeout. Demnach sei Wucherer nach seinem Aufstiegs-Interview, in dem er interne Probleme öffentlich angesprochen hatte, zum ersten Mal abgemahnt worden. "Wir haben Denis gesagt: 'Wenn du noch mal Interna nach außen trägst, dann bist du raus'", so Wöbke.
Das sei nun, nach Wucherers Suspendierung, der Fall gewesen. Der Skyliners-Chef ist überzeugt: Sein Ex-Trainer hat der Presse heimlich Interna gesteckt. "Deswegen ist es gar nicht anders möglich gewesen, als dass wir Denis heute Morgen gekündigt haben", sagte er am Montagabend.
Es gab keine schriftliche Abmahnung
Das Problem bei der ganzen Sache: Rechtlich gesehen steht Wöbkes Argumentation im besten Fall auf tönernen Füßen. Nach Informationen des hr-sport hat es nach dem umstrittenen Aufstiegs-Interview keine schriftliche Abmahnung gegeben. Diese ist - wenn überhaupt - mündlich erfolgt, was vor Gericht schwer zu beweisen sein dürfte.
Auch dass Wucherer nach seiner Freistellung Interna an die Presse weitergegeben hat, ist vorerst nur eine Behauptung. Können die Skyliners dem Gericht keinen Beweis liefern, wird die Rechtsprechung wohl zu ihren Ungunsten ausfallen. Hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, dass es selbst intern im Verein größte Bedenken gibt. Der Rechtsstreit sei nicht zu gewinnen, vermuten viele.
Wucherer hält sich bedeckt
Das dürfte auch Denis Wucherer so sehen. Der Ex-Coach soll bereits mit seiner Rechtsberatung im Kontakt stehen. Der Fall wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor dem Arbeitsgericht landen. Mit der Presse, so lässt Wucherer auf hr-sport-Nachfrage ausrichten, möchte er nicht sprechen.