Nach Skandal-Spiel in Trier Skyliners fechten Muenkat-Sperre an und beklagen Rassismus
Das Chaos-Spiel in Trier hat für die Basketballer der Skyliners Frankfurt schwere Folgen. Flügelspieler David Muenkat muss im Kampf um den Aufstieg zwei Partien zuschauen. Die Hessen fechten das Urteil allerdings an und beklagen zudem rassistische Rufe aus dem Publikum.
Die Skyliners Frankfurt müssen im Kampf um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga wohl vorerst ohne David Muenkat auskommen. Der Flügelspieler der Hessen wurde nach dem ersten Playoff-Halbfinale in Trier für die nächsten beiden Partien gesperrt. Das gab die 2. Liga Pro A am Sonntag bekannt. Bereits um 16 Uhr wird Spiel zwei der Serie in Frankfurt angepfiffen.
Vorwurf der Tätlichkeit
Zudem wurden den Hessen mehrere Geldstrafen auferlegt. Für "unsportliches Verhalten" von Coach Denis Wucherer, Center Ife Ajayi und Aufbauspieler Cameron Henry müssen die Skyliners nach Information des hr-sport mehrere hundert Euro zahlen. Die Sperre von Muenkat, der in dieser Saison zu den besten Frankfurtern gehört, wiegt aber um einiges schwerer.
Der Kanadier erzielt in seiner ersten Saison in Deutschland im Schnitt 10,3 Punkte und schnappt sich 6,3 Rebounds. Der 23-Jährige gehört dank seiner Athletik zu den spektakulärsten Spielern der Liga und wird in der Effizienz-Tabelle auf Rang 30 geführt. Im ersten Playoff-Halbfinale gegen Trier erzielte er am Freitag den entscheidenden Korbleger zum 72:70-Sieg.
Skyliners legen Einspruch ein
Muenkat habe sich dann aber "durch seine Provokationen mehrfach unsportlich verhalten und beim Verlassen der Halle eine Tätlichkeit im Streit mit den Trierer Fans begangen", hieß es in der Begründung der Liga. Beim Verlassen der Halle waren Trierer Fans auf Muenkat und Henry zugestürmt und lieferten sich ein kurzes Handgemenge mit den beiden Frankfurter. Der Trierer Sicherheitsdienst konnte die Situation schnell auflösen.
Sonntagmittag teilten die Skyliners mit, dass sie die Strafe gegen den Kanadier anfechten werden. "Das Urteil und die Sperre für David Muenkat halten wir für falsch. Er wird für eine Tätlichkeit gesperrt, die er – das zeigt das vorliegende Videomaterial – nicht begangen hat", wird Geschäftsführer Yannick Binas in einer Mitteilung zitiert. Man hoffe, dass der Kanadier möglichst schon bei Spiel zwei am Sonntag, spätestens aber am Mittwoch wieder mitwirken darf.
Über die provozierenden Gesten der Spieler habe der Verein intern gesprochen. Diese seien zwar nicht wünschenswert, "allerdings wurden unsere Spieler von der Tribüne rassistisch mit Affenlauten beleidigt", so Binas.
Auch Trier wird bestraft
Die Gladiators aus Trier müssen mehrere Strafen für unsportliches Verhalten und Verfehlungen ihrer Fans bezahlen. Marcus Graves, der Skyliners-Coach Wucherer nach der Partie geschubst hatte, wurde wegen einer "minderschweren Tätlichkeit" für ein Spiel gesperrt. Graves hatte aber schon im ersten Aufeinandertreffen nicht mitgewirkt.
Die Skyliners liegen in der Halbfinal-Serie mit 1:0 in Führung. Wer zuerst drei Siege einsammelt, steht nicht nur im Finale um die Zweitliga-Meisterschaft, sondern ist zudem berechtigt, in die Basketball-Bundesliga aufzusteigen. Die Gladiators gelten nach einer starken Hauptrunde als Favorit auf den Aufstieg. Die Skyliners sind erst vergangenen Sommer aus der BBL abgestiegen.