Tischtennis-Bundesliga "Das ist tragisch": Fulda-Maberzell verpasst die Playoffs
Am letzten Spieltag hat Fulda seine Playoff-Teilnahme endgültig verspielt. Die Saison in der Tischtennis-Bundesliga endet damit enttäuschend. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Es könnte eine Zitterpartie werden - das war vor dem letzten Spieltag in der Tischtennis-Bundesliga klar. Der TTC Fulda-Maberzell musste beim Showdown dann eine herbe Enttäuschung verkraften: Die Osthessen verpassten beim Rückrunden-Abschluss - trotz aussichtsreicher Ausgangsposition - die Playoff-Teilnahme. Durch eine 2:3-Niederlage beim Post SV Mühlhausen in Thüringen war das Saison-Aus am Samstagabend besiegelt.
"Das ist tragisch", befand Club-Boss Stefan Frauenholz. "Letztlich hat uns ein Sieg gefehlt." Da die favorisierten Fuldaer in Mühlhausen eine Pleite kassierten und Saarbrücken in Bad Königshofen souverän siegte (3:0 ), rutschte das Team noch vom vierten auf den fünften Platz der Tabelle ab. Die Titelvergabe findet nun erneut ohne Fuldaer Beteiligung statt.
Nerven versagten im Hexenkessel
Dass es mit der ersten Playoff-Teilnahme seit 2022 nichts wurde, war auch für Routinier und Abwehr-Ass Ruwen Filus eine große Enttäuschung. "Dabei hatten wir unsere Chancen." Doch im entscheidenden Moment leistete sich Fulda in einer schwachen Rückrunde einen Ausrutscher zu viel.
Club-Boss Frauenholz erklärte nach der Pleite in Mühlhausen: "Die kleine Halle wurde für uns zum Hexenkessel. Die Leute haben geschrien und getobt. Das war nicht angenehm. Am Ende hat uns dann auch etwas die Nervenstärke gefehlt."
Ovtcharov bewies Klasse
Nur Spitzenspieler Dimitrij Ovtcharov, genannt Dima, gewann seine beiden Einzel und hielt Fulda im Spiel. "Dima hat uns mal wieder rausgehauen", lobte Frauenholz. Und auch Ruwen Filus sagte: "Respekt, wie er in dieser Situation mal wieder bewiesen hat, dass er größten Drucksituationen Stand hält und Weltklasse-Tischtennis zeigt."
Doch das reichte Fulda nicht. Denn ansonsten punktete niemand. Cheng-Jui Kao und Fanbo Meng verloren sowohl ihre Einzel, als auch das gemeinsame Abschluss-Doppel.
Kao lieferte in dieser Saison schon mehrfach Weltklasse-Leistungen und holte eindrucksvolle Siege. Doch am Samstag erwischte er nicht seinen besten Tag, wie Frauenholz befand. "Er hat sein Potenzial diesmal leider nicht ausschöpfen können." Er traf aber auch im Eröffnungseinzel auf einen Mühlhausener Top-Spieler Steffen Mengel, der am Samstag über sich hinaus wuchs.
Zu viele Ausrutscher geleistet
Filus sagte in seinem Saison-Fazit: "Wir haben uns letztlich über die gesamte Saison zu viele Ausrutscher geleistet. Die Playoff-Teilnahme haben wir nicht allein in Mühlhausen verspielt."
Fulda brachte das Kunststück fertig, gleich zweimal gegen Grenzau zu verlieren. Die Westerwälder beendeten die Saison als Tabellenletzter. Und auch die Heim-Niederlage gegen das ersatzgeschwächte Mittelmaß-Team aus Grünwettersbach war so eine Niederlage, die überraschend kam und eine bessere Platzierung kostete.
Nur ein Top-Mann reicht zuweilen nicht
Und so zeigte sich: Nur einen absoluten Top-Mann wie Ovtcharov zu haben, reichte an einigen Spieltagen in der stärksten der Liga Welt eben nicht aus. Das hat auch Club-Boss Frauenholz realisiert und das Personal für die kommende aufgestockt.
Fulda verkündete vor wenigen Tagen die Neuverpflichtung von Jonathan Groth für die kommende Saison. Der Däne ist die Nummer 17 der Welt und hat sich zu einem Klassespieler entwickelt. Zusammen mit Ovtcharov und Kao hat Fulda - Stand jetzt - drei Spieler unter den Top 25.
Fulda will Titelkandidat werden
Zwei von drei Topspieler sollen an jedem Spieltag in der neuen Saison zur Verfügung stehen. Und in Spitzenspielen gegen Düsseldorf, Saarbrücken oder Ochsenhausen auch am besten mal alle drei, wie Frauenholz sagte.
Mit dem Top-Trio und weiteren bewährten Kräfte wie Weltklasse-Abwehrspieler Filus, der immer ein großes Spektakel bietet, will Fulda in der nächsten Saison ein ernstzunehmender Titelkandidat werden, wie Frauenholz sagte.
Auch Ovtcharov, der um zwei Jahre in Fulda verlängerte, sagte: "Unsere Mannschaft wird anderen Top-Teams in nichts nachstehen. Wir wollen dann um Titel mitspielen." Beweisen können es Ovtcharov und Co. dann ab August, wenn die neue Saison beginnt.