EC Bad Nauheim muss zu den Kassel Huskies Neu-Trainer Pellegrims: Zum Start ein Derby-Kracher
Das Eishockey-Derby zwischen dem EC Bad Nauheim und den Kassel Huskies ist auch das Duell Letzter gegen Erster. Hoffnung macht den Kufencracks aus der Wetterau ihr neuer Coach. Der weiß, wie der kommende Gegner tickt.
Es war ein echter Horrorstart für den EC Bad Nauheim in der zweiten Eishockey-Liga (DEL 2): Nach 17 Spielen ist der ECN Tabellenschlusslicht, insgesamt gelangen dem Team gerade einmal zwei Siege. Nicht gerade überraschend kam daher die Trennung von Ex-Trainer Adam Mitchell. Mit Mike Pellegrims stellte der Verein am Samstag seinen Nachfolger vor.
Drei Jahre im Huskies-Trikot
Zwei Tage später leitete Pellegrims das erste Training für seinen neuen Arbeitgeber. Der deutsch-belgische Coach musste sein Team dabei direkt auf eine Mammutaufgabe vorbereiten: Am Freitag (19.30 Uhr) steht nichts Geringeres als das Derby gegen die Kassel Huskies an. Die Nordhessen gewannen elf ihrer 18 Spiele und grüßen aktuell von der Tabellenspitze.
Da trifft es sich gut, dass der kommende Gegner für Pellegrims kein Unbekannter ist. Von 2006 bis 2009 war der ECN-Coach als Spieler bei den Kassel Huskies aktiv, 2008 gelang ihm dort sogar der Aufstieg in die erste Liga. Ohnehin bringt der Trainer extreme Erfahrung mit: In seiner Spielerkarriere lief Pellegrims für neun verschiedene Teams auf, als Coach trainierte er unter anderem die niederländische Nationalmannschaft und die Adler Mannheim.
"Das schlechteste Powerplay der Liga"
"Wir haben uns bewusst für einen Trainer entschieden, der viele Jahre lang erfolgreich gearbeitet hat", erklärt Bad Nauheims Geschäftsführer Andreas Ortwein im Gespräch mit dem hr-sport. Die Stimmung in Pellegrims' erstem Training sei sehr positiv gewesen. "Er ist ja dafür bekannt, viel Energie mitzubringen. Das hat man direkt gemerkt", so Ortwein.
Neben der Mentalität muss sich der ECN aber auch in so einigen spielerischen Aspekten verbessern. "Wir haben das schlechteste Powerplay der Liga, da müssen wir unsere Quote steigern", sagt Ortwein. Viele Spiele seien in dieser Saison in wenigen Minuten aus der Hand gegeben worden. "Wir müssen 60 Minuten lang konstant spielen", mahnt der Geschäftsführer daher.
ECN zuletzt mit schlechter Derby-Bilanz
Immerhin kann Bad Nauheim etwas Momentum aus seiner letzten Begegnung ziehen: Unter Interimscoach Marc Vorderbrüggen gelang am vergangenen Spieltag ein erlösender 5:4-Erfolg gegen die Eisbären Regensburg. "An diesem Abend hat die Mentalität in der Mannschaft gestimmt", findet Ortwein, der auf diesem Erfolg aufbauen will.
Ein guter Auftritt gegen die Kassel Huskies würde dem Selbstvertrauen der Bad Nauheimer sicherlich noch einmal einen Schub geben. Zwar gewann Kassel die letzten vier Hessenderbys allesamt, in den Jahren zuvor krönte sich aber auch der ECN immer mal wieder zum Sieger. "Sie sind zu Recht dort oben in der Tabelle. Aber wir werden 60 Minuten lang alles geben und dann schauen wir, wofür es reicht", sagt Ortwein.