Eishockey-Clubs führen Gespräche Trotz Rivalität: Löwen und Teufel erwägen Zusammenarbeit

Das Gerücht über eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den Löwen Frankfurt und dem EC Bad Nauheim sorgt bei den Fans gerade für Gesprächsstoff. Beide Vereine wollen aufeinander zugehen und eine neue Regel nutzen.

Löwen Frankfurt im Spiel gegen den EC Bad Nauheim
Das letzte Derby zwischen Frankfurt und Bad Nauheim gab es 2022. Bild © Imago Images
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In Hessen gibt es drei Eishockey-Hochburgen: Frankfurt mit den Löwen, Kassel mit den Huskies und der EC Bad Nauheim mit den Roten Teufeln. Treffen zwei dieser Teams aufeinander, ist eine heiße Derby-Atmosphäre vorprogrammiert - nicht nur auf dem Eis, sondern auch auf den Rängen. Nachbarschaft sorgt eben für Rivalität.

Für Stirnrunzeln sorgt daher gerade bei den Fans der Löwen Frankfurt und des EC Bad Nauheim das Gerücht, dass ihre beiden Klubs eine Zusammenarbeit eingehen könnten. Dabei geht es um den Einsatz von Förderlizenzspielern. Im Eishockey schon länger gängige Praxis. Diese Möglichkeit sieht vor, dass junge Spieler an tieferklassige Vereine ausgeliehen werden können, um dort Spielpraxis zu sammeln.

Neue Regel macht es möglich

Zweitligist EC Bad Nauheim hat so eine Kooperation schon länger mit den Kölner Haien und hat diese erst Anfang August verlängert. Bislang war in der Spielordnung der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) vorgeschrieben, dass jeder DEL2-Klub nur mit einem Erstligisten kooperieren durfte. Im April wurde diese Regel jedoch angepasst, seitdem dürfen Förderlizenzspieler frei zwischen den Klubs verteilt werden.

"Ich finde das gut, weil es im Sinne der Förderung von jungen Spielern ist", so Löwen-Sportdirektor Daniel Heinrizi im Interview mit dem hr-sport am Dienstag. Durch die Änderung der Spielordnung ist also der Weg theoretisch frei für eine Zusammenarbeit der beiden hessischen Vereine. Und praktisch?

Löwen können sich Zusammenarbeit vorstellen

Heinrizi dazu: "Ich würde mich freuen, wenn wir im Sinne der jungen Spieler eine Zusammenarbeit besprechen. Es gibt aufgrund der Vergangenheit bei den Personen in der sportlichen Führung Gemeinsamkeiten."

Was der Löwen-Sportdirektor damit meint: Er selbst hat eine Bad Nauheimer Vergangenheit. Heinrizi war der Manager beim ECN, als die Roten Teufel 2013 aus der Oberliga in die DEL2 aufgestiegen. Auf der anderen Seite war Adam Mitchell, heute Trainer bei den Roten Teufeln, Kapitän bei den Frankfurtern, als sie zuletzt 2022 den Aufstieg in die DEL schafften.

"Das ändert nichts an der Rivalität"

Auch bei den Bad Nauheimern gibt es Gesprächsbereitschaft. Geschäftsführer Andreas Ortwein kündigte gegenüber dem hr-sport an, dass er sich mit den Verantwortlichen der Löwen zum Ende der Vorbereitung zusammensetzen möchte, um "spielerbezogen zu schauen". Einen festen Kooperationsvertrag, so wie es sein Klub mit Köln hat, schließt er jedoch aus.

Bad Nauheims Kapitän Marc El-Sayed schob kürzlich gegenüber der Wetterauer Zeitung zu diesem Thema hinterher: "Das ändert nichts an der Rivalität zwischen beiden Standorten. Die wird es immer geben. Aber solange wir nicht in einer Liga spielen, sollte man im Sinne der jungen Spieler ein Äuglein zudrücken können."

Quelle: hessenschau.de