Tischtennis-Bundesliga Fulda-Maberzell beginnt Mission Klassenerhalt
In der Vorsaison lief für Fulda als Vorletzter in der Tischtennis-Bundesliga nicht viel rund. In der nun startenden Spielzeit soll's besser werden, fordert der Trainer. Dabei schätzt er sein Team personell auf dem Papier schwächer ein.
Nach dem Absturz auf den vorletzten Platz in der Vorsaison und einer glücklichen Fügung zum Klassenerhalt will der TTC Fulda-Maberzell in der Tischtennis-Bundesliga in dieser Spielzeit besser abschneiden. "Wir wollen unbedingt stärker spielen als zuletzt. Das Ziel ist der Klassenerhalt", sagt Trainer Qing Yu Meng vor dem Auftakt an diesem Samstag (19 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim ASV Grünwettersbach.
In der stärksten Tischtennis-Liga Europas werden es die Osthessen zum Auftakt beim Fünften der Vorsaison vermutlich gleich schwer haben. "Personell sieht es nicht gut aus. Wir können wohl nicht in Bestbesetzung antreten", sagt Meng.
Drei bekannte Gesichter
Fulda geht wieder mit Spitzenspieler Wong Chun Ting in die Saison. Der 31Jahre alte Hongkong-Chinese ist die Nummer 49 der Welt. Ob er auch zum Auftakt mitwirken kann, ist fraglich, wie Team-Manager Stefan Frauenholz sagte. Denn Wong steckt in der Vorbereitung zu den Asia Games. Es sei unklar, ob er eine Freigabe vom Verband bekomme für den Bundesliga-Auftakt.
Hinter Wong folgt im Team der immer wieder spektakulär agierende Abwehrspieler Ruwen Filus, der sogar vor Wong auf Rang 24 der Weltrangliste steht. An Teamposition drei rangiert das Fuldaer Eigengewächs Fan Bo Meng. Der Sohn des Cheftrainers spielte in der Vorsaison unter seinen Möglichkeiten. Mit einer 2:17-Einzel-Bilanz rangierte er am Tabellenende der Liga-Statistik.
Neuzugang aus Frankreich an Position vier
An Nummer vier neu im Kader ist der Franzose Thibault Poret. Der 19-Jährige Newcomer ersetzt seinen Landsmann Alexandre Cassin, der in seine Heimat zurückkehrte. Angesichts des Vergleichs der beiden Akteure kommt Coach Meng zur Einschätzung, dass die Fuldaer auf dem Papier eine etwas schwächere Mannschaft als zuletzt haben.
Aber auf lange Sicht soll sich Poret als Verstärkung erweisen. Team-Manager Frauenholz sagt: "Er besitzt großes Entwicklungspotenzial und ist ein echter Rohdiamant, der geschliffen werden muss. Und unser Trainer hat schon bei vielen Spielern bewiesen, dass er sie noch besser machen kann." Frauenholz ist stolz, dass sich Poret für Fulda entschieden hat: "Er hatte noch drei, vier andere Angebote aus der Bundesliga und ist ein sehr ehrgeiziger und aufstrebender Spieler."
Poret kommt mit EM-Titel im Gepäck
Poret spielte zuletzt in der zweiten französischen Liga bei Entent Saint Pierraise TT. Dort sei er einer der besten Akteure der Liga gewesen, beobachtete der Geschäftsstellenleiter von Fulda-Maberzell, Mathis Wilhelm. Poret empfahl sich als U21-Europameister im Doppel für einen Wechsel. Mit ihm, Wong und Meng haben die Fuldaer gleich drei starke Doppelspieler.
"Sicherlich wird unser Abschneiden auch davon abhängen, wie schnell sich Thibault in der Liga eingewöhnt. Immerhin sprechen wir von der stärksten Liga Europas", erklärt Wilhelm. Trainer Meng peilt eine Platzierung zwischen Rang 6 und 10 an. Der Tabellenletzte im elf Teams umfassenden Feld steigt ab.
Fulda konkurriert mit Trio um Klassenerhalt
Die ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt werden nach Fuldaer Einschätzung Mainz als Tabellenletzter der Vorsaison, Bergneustadt und Grenzau sein.
Dass Fulda trotz schwacher Vorsaison-Bilanz als Vorletzter überhaupt noch erstklassig ist, ist einer glücklichen Fügung zu verdanken. Neu-Ulm zog sich nach Ärger um Verstöße gegen Lizenzauflagen aus der Liga zurück und aus der 2. Liga wollte aus finanziellen Gründen niemand aufsteigen. Auch nicht das hessische Top-Team aus Bad Homburg, das sich überlegen die Meisterschaft im Unterhaus sicherte.
Als Top-Teams der Saison werden wieder der Abonnement-Meister und Titelverteidiger aus Düsseldorf, Saarbrücken und Ochsenhausen eingeschätzt. Hinter diesem Trio dürfte die Liga recht ausgeglichen sein. Ausschlaggebend für die Clubs wird sein, wie oft sie ihre Bestbesetzung aufbieten können. Denn die Tischtennis-Stars sind grundsätzlich viel auf Turnieren unterwegs, um möglichst viele Weltranglistenpunkte zu sammeln.
Schwedischer Weltklasse-Spieler beim ersten Heimspiel
Einen absoluten Weltklassespieler bekommen die Zuschauer in Fulda bereits beim ersten Heimspiel am Dienstag (19 Uhr) zu sehen. Dann kommt der SV Werder Bremen mit Mattias Falck. Der 31-jährige Schwede wurde 2019 Vize-Weltmeister im Einzel, ist aktuell die Nummer 19 der Weltrangliste und einer der besten Europäer in der von Asiaten dominierten Rangfolge. "Das wird ein Fest für alle Tischtennis-Fans", verspricht Wilhelm.