Achtelfinale im Pokal OFC Frauen jubeln über das große Los Bayern München
Stell dir vor, du ziehst die Bayern im Pokal - und der Trainer bekommt es zunächst nicht mit. Die OFC Frauen treffen im Achtelfinale auf den FC Bayern München. Die Reise des Underdogs könnte sogar am Bieberer Berg weitergehen.
Johannes Munkelt bekam das große Los gar nicht direkt mit. Der Trainer der OFC-Frauen war am Montag noch viel zu sehr mit der Aufarbeitung und Vorbereitung der Spiele beschäftigt, sodass ihm die Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinales komplett durchrutschte. Nur gut, dass es eine interne WhatsApp-Gruppe gibt, in der plötzlich Jubel-Videos und -Nachrichten im Sekundentakt aufploppten. Das Team bekommt es am letzten November-Wochenende mit dem FC Bayern München zu tun. Das ist ein Knaller für das Regionalliga-Team. "Die Mädels haben es zusammen geschaut nach dem Training und hatten viel Freude", sagt der Trainer mit einem Schmunzeln.
Dabei waren die großen Bayern gar nicht so sehr auch das Wunschlos von Munkelt. "Ich hätte schon ganz gerne eine der beiden verbliebenen Regionalliga-Mannschaften bekommen, Mainz 05 oder Viktoria Berlin. Das sind zwei Teams, die ganz nach oben wollen und mit denen ich mich gerne gemessen hätte." Doch durch das Los Bayern München freut er sich selbstverständlich auch über den mit attraktivsten Gegner aus dem Topf. Munkelt schränkt aber ein: "Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie wir es angehen wollen. Das werde ich auch in den nächsten Wochen nicht."
In der Liga hapert es noch
Denn schließlich haben die Offenbacherinnen noch viel Arbeit in der Liga vor sich. Der Start verlief mit einem 1:4 gegen Freiburg II und einem 1:3 gegen Wetzlar alles andere als rosig. Das Team agierte schläfrig bei gegnerischen Standards und kassierte gleich drei Tore nach ruhenden Bällen. Außerdem habe es gegen Wetzlar nach einer dominanten ersten Hälfte eine "ganz schwache zweite" gespielt, so Munkelt. Nach vielen Wechseln befindet sich der OFC noch im Umbruch und sucht nach Stabilität.
Vielleicht ist es da ein Vorteil, dass der Pokal-Knaller erst im Spätherbst auf dem Programm steht. Dann vielleicht auch mit dem Heim-Vorteil am legendären Bieberer Berg. "Natürlich sind die Planungen bereits angelaufen und es finden Gespräche statt mit der Geschäftsführung und dem Präsidium. Aber an jenem Wochenende spielen unsere Männer im Stadion, auch finanzielle Dinge müssen sich noch entscheiden", sagt Munkelt.
Planungen für ein Spiel am Bieberer Berg
Geht man allein nach seinen persönlichen Anfragen, wäre eine solch große Kulisse für den Anlass ohnehin vonnöten. Schon direkt nach der Auslosung bekam der Coach Kartenanfragen - seinen Spielerinnen wird es nicht anders ergehen. Kapitänin Lisa Mundt sprach gegenüber fussball.de schon vor der Auslosung vom großen Traum, am Bieberer Berg aufzulaufen. Im Team habe man sich sogar schon Gedanken gemacht, welche Trikots man im Idealfall tauschen würde. Coach Munkelt sagt dann auch: "Ich freue mich einfach für die Mädels, weil ich weiß, was es ihnen bedeutet und wie sehr sie sich darauf freuen."