Lilien torlos gegen Münster Gute Null und schlechte Null

Langeweile statt Spektakel: Darmstadt 98 muss gegen Münster einen Rückschlag hinnehmen. Der Partie können die Südhessen allerdings auch Positives abgewinnen.

Enttäuschung bei Lilien-Spieler Kai Klefisch nach dem Abpfiff gegen Münster
Enttäuschung bei Lilien-Spieler Kai Klefisch nach dem Abpfiff gegen Münster Bild © Imago Images
  • Link kopiert!
Videobeitrag
Lilien-Trainer Florian Kohfeldt
Lilien-Trainer Florian Kohfeldt Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Nein, mit einem 0:0 in einem Spiel von Darmstadt 98 konnte man wirklich nicht rechnen. Die Lilien standen unter Florian Kohfeldt zuletzt für Spektakel, schossen im Schnitt knapp drei Tore pro Partie und waren hinten auch immer für Gegentore gut. Aber dann kam Aufsteiger Preußen Münster ans Böllenfalltor - und machte dicht.

"Münster hat die Räume sehr geschlossen, dadurch konnten wir nicht immer unser Spiel aufziehen", sagte Darmstadts Kapitän Clemens Riedel nach dem torlosen Match am Samstagabend. "Wenn wir uns im letzten Drittel bessere Chancen rausspielen, reicht es vielleicht für ein Tor." Die beste Chance hatte der Innenverteidiger bezeichnenderweise selbst - nach einem Standard in der 71. Minute verfehlte er mit einem Kopfball den Kasten nur knapp.

Videobeitrag
Fotocollage: zwei Vereinslogos nebeneinander: links Darmstadt 1898, rechts Münster. Im Hintergrund unscharf ein Symbolbild des Darmstädter Fußballstadions.
Bild © Wikimedia, imago-images, picture-alliance/dpa, Collage: hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Kohfeldt: Zu kompliziert und zu ungeduldig

Mit 15:4 Torschüssen und knapp 70 Prozent Ballbesitz waren die Lilien auf dem Papier deutlich überlegen, viel machen konnten sie daraus allerdings nicht. "Wir haben es häufig einen Tick zu kompliziert gespielt", monierte Trainer Florian Kohfeldt. "Wir hätten geduldiger spielen müssen, um dann zwingender zu sein." Der Gegner habe sich den Punkt aufgrund der überragenden Defensivleistung "schon verdient".

Münster-Trainer Sascha Hildmann sah besonders nach der Halbzeit ein "Spiel mit dem Feuer", weil sich sein Team der vermuteten Wucht der Lilien erwehren musste. "Wir haben sehr gut verteidigt, die Mannschaft hat das überragend gemacht." Und hätte am Schluss beinahe noch gewonnen, als Daniel Kyerewaa ein Abschluss aus aussichtsreicher Position rund zwölf Meter vor dem Tor misslang. "Im Training haut er die alle rein", haderte Hildmann.

Endlich steht die Null

So aber blieb es beim 0:0, dem am Ende nicht nur der Aufsteiger, sondern auch Darmstadt 98 etwas Positives abgewinnen konnte. Denn am 14. Spieltag hielt der SVD damit erstmals den Kasten sauber. "Wir haben das erste Mal in dieser Saison zu null gespielt, darauf können wir weiter aufbauen", freute sich Riedel. Zumal in der Zweitliga-Tabelle, in der Darmstadt auf Platz elf abrutschte, weiterhin alles eng beisammen ist.

Allzu lange wird man sich in Südhessen ohnehin nicht mit dem Spiel vom Samstagabend aufhalten: Schon am Dienstag (20.45 Uhr) geht es im DFB-Pokal weiter - bei Kohfeldts Ex-Verein Werder Bremen.