Lieberknecht erwartet Kampfspiel Darum taugt Bochum nur bedingt als Vorbild für die Lilien
Der VfL Bochum und der SV Darmstadt 98 sind zwei der kleinsten Fische im Haifischbecken Bundesliga. Vor dem Aufeinandertreffen unter Flutlicht hofft Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht aber auf mindestens einen Unterschied.
Eine gewisse Parallele ist nicht abzustreiten: Der VfL Bochum ist in der vergangenen Saison ziemlich mies in die Bundesliga gestartet. Die ersten sechs Spiele gingen allesamt verloren, trotzdem machten die Unabsteigbaren ihrem Spitznamen alle Ehre. Der kleine VfL schwimmt auch in diesem Jahr wieder bei den Großen in der Bundesliga mit.
Bei den Lilien lief es zu Beginn der neuen Saison nicht wirklich gut. Bei den ersten fünf Partien wurde gerade einmal ein Punkt erbeutet. Inzwischen scheinen die Darmstädter aber die richtige Herangehensweise für die Mission Klassenerhalt gefunden zu haben. Machen sie es also wie der VfL im vergangenen Jahr?
Bitte keinen Trainerwechsel
"Das würde ja bedeuten, dass wir den Trainer entlassen müssen", fand Lilien-Coach Torsten Lieberknecht den Vergleich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht ganz so charmant. Nach der sechsten Niederlage beurlaubte Bochum Thomas Reis. Erst mit dem heutigen Trainer, Thomas Letsch, kam der Erfolg zurück.
In dieser Saison hat der VfL zwar noch kein Spiel gewonnen, dennoch warnte Lieberknecht davor, den Gegner zu unterschätzen. "Der VfL Bochum hat in den letzten beiden Jahren seine Daseinsberechtigung in der Bundesliga unter Beweis gestellt."
Das Bölle ins Brodeln bekommen
Bochum sei ein physisches, hochgewachsenes Team. Da sei es schwer gegenzuhalten, zumal die Südhessen auf die rotgesperrten Klaus Gjasula und Matej Maglica verzichten müssen. Das Spiel werde "vielleicht kein Leckerbissen", kündigte der Trainer an, aber ein umkämpftes. "Wir haben uns darauf eingestellt und sind bereit."
In gewisser Weise kann der VfL übrigens sehr wohl als Vorbild für Darmstadt 98 herhalten. "Die Gemeinsamkeit ist das Wichtige", sagt Lieberknecht. Die Bochumer hätten im Einklang mit ihren Fans eine große Gemeinschaft geschaffen. Das sei gerade in den Heimspielen ein echtes Faustpfand gewesen in den vergangenen beiden Jahren. "Das darf durchaus ein Vorbild sein", so Lieberknecht, der hofft, dass das Stadion am Böllenfalltor schon beim Flutlichtspiel gegen Bochum wieder "ins Brodeln kommt".