Mit 30 Jahren zu Darmstadt 98 in die Bundesliga Der verspätete Raketenstart von Christoph Zimmermann
Christoph Zimmermann ist ein absoluter Spätstarter. Mit 30 Jahren kam er erst in die Bundesliga und kämpft dort aktuell mit den Lilien um den Klassenerhalt. Beinahe wäre es nie dazu gekommen.
Die Fußball-Karriere von Christoph Zimmermann ähnelt einer Silvesterrakete mit ganz langer Zündschnur. Der Abwehrspieler kickte lange Zeit in der Dritten Liga und Regionalliga, ehe er in der englischen Premiere League so richtig durchstartete. Heute spielt er mit dem SV Darmstadt 98 im Fußball-Himmel Bundesliga.
"In der Jugend in Gladbach war die Bundesliga omnipräsent, weil man im Schatten des Stadions trainiert und die Profis tagtäglich sieht", sagte Zimmermann im Interview mit dem Sportmagazin Kicker rückblickend. Trotz der Nähe zum Profifußball wollte es aber lange Zeit nicht gelingen, eben dort Fuß zu fassen.
Zimmermann stand am Scheideweg
"Man fällt schnell auf den Boden der Realität zurück, wenn es nicht so richtig über die zweite Mannschaft und die Regionalliga hinausreicht", gab der Innenverteidiger zu. Im Alter von 23 Jahren stand Zimmermann am Scheideweg und war kurz davor, "die Prioritäten zu verschieben. Das eine Jahr Regionalliga wollte ich aber noch mitnehmen."
Rückblickend war es die richtige Entscheidung: Bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund entwickelte sich der Rechtsfuß gut weiter und wechselte im Sommer 2017 zum englischen Club Norwich City.
Sein ehemaliger Trainer Daniel Farke hatte großen Anteil an diesem Transfer. "Ich hatte großes Glück. Der Trainer hatte Vertrauen in mich - ich konnte es zurückzahlen", so Zimmermann. Mit Norwich City schaffte er zwei Mal den Aufstieg in die Premiere League.
"Es ist wichtig, dass wir stabiler stehen"
Von der Insel wechselte der Verteidiger im Sommer 2022 nach Südhessen zu Darmstadt 98. Auch mit den Lilien gelang ihm ein Aufstieg und so spielt er mit 30 Jahren zum ersten Mal in der Bundesliga. Der Klassenerhalt hat für ihn und seine Mitspieler in dieser Saison höchste Priorität.
Angesichts des momentanen Tabellenplatzes 15 scheint dieses Saisonziel erreichbar, aber der Innenverteidiger warnt: "32 Gegentore in elf Spielen sind viel zu viele. Es ist extrem wichtig, dass wir stabiler stehen." Gelingt das, könnte der Liga-Verbleib der nächste große Knall in der Karriere des Spät-Starters werden.