Erste Testspiel-Niederlage Bei den Lilien wächst zusammen, was zusammenwachsen muss
Der SV Darmstadt 98 ist mitten in der Vorbereitung und hat nun auch die erste Testspiel-Pleite hinnehmen müssen. Für das wichtige Teambuilding könnte das sogar förderlich sein.
Als dann auch noch der Nächste ausfiel, kam Torsten Lieberknecht am Mittwochmorgen dann doch ein wenig ins Grübeln. Wie viel Sinn macht das Testspiel am Abend gegen den FSV Frankfurt überhaupt noch? Der Gedanke reifte nur kurz beim Trainer des SV Darmstadt 98, ein Nicht-Antritt war keine Option. Es musste auch so gehen. Das Resultat am Abend dann: eine 0:1-Niederlage beim Regionalligisten FSV Frankfurt.
Gleich vier Spieler (Oscar Vilhelmsson, Fraser Hornby, Andreas Müller und Christoph Zimmermann) hatten aufgrund einer Grippe gefehlt, Tobias Kempe plagten zudem Knieprobleme. Matthias Bader und Sergio Lopez fehlten aufgrund von Belastungssteuerung. Sieben Spieler auf einen Schlag.
Lieberknecht sammelt Erkenntnisse
Das war dann auch auf dem Platz zu sehen, die Lilien-Elf rumpelte sich eher durch diese neunzig Minuten auf dem Bornheimer Hang, spielerisch war das dann doch eher mau. Wie aussagekräftig der Test schlussendlich war, bleibt bei dieser Personallage freilich fraglich.
Und trotzdem betonte Lieberknecht, dass er "Erkenntnisse" gewonnen habe. Die eine, ganz offensichtlich, dass das Resultat nicht gestimmt hatte. "Wir wollten eigentlich auch Ergebnisse liefern. Das haben wir nicht gemacht", sagte der Lilien-Coach relativ nüchtern. "Wir mussten viel improvisieren. Die ganzen Ausfälle haben sich bemerkbar gemacht. Wir wollen die anderen Testspiele besser bestreiten."
Neuzugänge müssen integriert werden
Die andere Erkenntnis aber war, dass so ein Negativ-Erlebnis gar nicht schlecht sein muss. Schließlich hat sich das Team der Südhessen im Sommer reichlich verändert, acht Neuzugänge sind dazugekommen. Neuzugänge, die in die Mannschaft integriert werden müssen. Ein Prozess, der auch über solche Abende, an denen nicht alles klappt und in einer gänzlich umstrukturierten Elf gespielt wird, funktionieren kann.
Bislang sei sein Gefühl für die Mannschaft "gut, sehr gut, top", erklärte Lieberknecht. "Es kam ein größerer Stamm zusammen. Wie sich alle präsentieren, ist das bislang top." In Darmstadt wächst also zusammen, was zusammenwachsen muss. Größere Umbrüche bergen schließlich auch immer Gefahren. "Die Teamchemie stimmt, da redet jeder mit jedem", betonte aber auch Neuzugang Merveille Papela.
"Da wächst etwas zusammen"
"Es ist ein gutes Miteinander. Die haben sich schnell gefunden", betonte Lieberknecht nach der Niederlage beim Regionalligisten. "Da wächst etwas zusammen." Und wie war das nun mit den Überlegungen, kurzfristig den Test abzusagen? "Zum Zusammenwachsen gehören auch solche Niederlagen. Auch das formt ein Team." Frage beantwortet.