Aufsteiger SV Darmstadt 98 Fußball-Romantiker Wehlmann will in der Bundesliga angreifen
Es sind nur noch wenige Tage: Am Freitag gibt die DFL die Spielpläne für die neue Bundesliga-Saison bekannt. Dann wissen sie auch bei Aufsteiger Darmstadt 98, wann sie gegen Bayern München, Dortmund oder Eintracht Frankfurt spielen. Eines ist für Manager Carsten Wehlmann jedoch klar: "Wir kommen, um zu bleiben."
Als Lilien-Manager Carsten Wehlmann 2019 bei Darmstadt 98 anfing, stand der Klub kurz vor den Abstiegsrängen in der 2.Liga. Seitdem ist viel passiert. Unter Wehlmann durchliefen mit Dimitrios Grammozis, Markus Anfang und jetzt Torsten Lieberknecht drei Trainer den Lilien-Kosmos, einige Spieler verließen den Verein Richtung Bundesliga, neue Spieler kamen. Ab August sind die Darmstädter nur als Ganzes wieder Teil der Bundesliga. Eine Entwicklung, die Wehlmann so nicht kommen sah.
Die Vision Bundesliga hatte er bei seinem Amtsantritt 2019 nicht. "Nein. Das hat die damalige Situation nicht hergegeben", sagte Wehlmann im Interview mit dem kicker. Doch im Sommer 2023 ist die Bundesliga Realität. Am Freitag gibt die DFL die Spielpläne für die neue Saison bekannt. Dann wissen sie auch bei Aufsteiger Darmstadt 98, wann sie gegen Bayern München, Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt spielen.
"Wirtschaftlich eher die Nummer 20 oder 21 in Deutschland"
Das Abenteuer soll - geht es nach dem Willen von Wehlmann - keine Kurz-Episode bleiben. "Wir wollen am Ende der kommenden Saison mit unseren Fans wieder etwas ganz Großes feiern. Auch wenn es uns extern kaum einer zutraut: Wir kommen, um zu bleiben", betonte der Manager der Südhessen. Klassenerhalt als Saisonziel. Natürlich.
Die Lilien wollen in der Bundesliga bleiben, obwohl die Verantwortlichen wissen, dass sie dort von den wirtschaftlichen Voraussetzungen her gar nicht hingehören. "Wir sind uns bewusst, dass wir, obwohl wir jetzt einer von 18 Bundesligisten sind, von den wirtschaftlichen Möglichkeiten her sicher immer noch nicht an Position 18 in Deutschland stehen, sondern aktuell eher an Nummer 20 oder 21, weil es immer noch Zweitligisten mit anderen Voraussetzungen gibt", so Wehlmann.
"Begriff Fußball-Romantik passt gut zu Darmstadt 98"
Man habe in der Vergangenheit aber bewiesen, Spieler durch andere Werte zu interessieren: "Da ist die Idee, dass wir als Gruppe stark sind, dass sich junge Profis bei uns entwickeln können." Einige Spieler haben die Lilien in den vergangenen Jahren Richtung Bundesliga verlassen. Luca Pfeiffer zum VfB Stuttgart, Tim Skarke zu Union Berlin, nun Patric Pfeiffer zum FC Augsburg. Ex-Stürmer Serdar Dursun verschlug es gar zu Fenerbahce Istanbul.
Wehlmann sieht viel daher nicht zu Unrecht Verlockendes bei den Lilien: "Wir können Entwicklungsmöglichkeiten an einem emotionalen und besonderen Standort bieten. Wir werden keine Spieler mit dem großen Geld locken, haben aber dennoch einiges zu bieten." Stichwort Fußball-Romantik. Damit kann Wehlmann viel anfangen: "Ich mag Fußball-Romantik. Und ich finde, der Begriff passt auch gut zum Verein Darmstadt 98."
Lilien starten am 5. Juli
Nun halten die Fußball-Romantiker von Darmstadt 98 wieder Einzug in die Bundesliga. Am 5. Juli startet die Mannschaft die Vorbereitung auf die neue Saison. Nach etlichen Trainingseinheiten und drei Testspielen geht es dann am 22. Juli ins einwöchige Trainingslager nach Herxheim in Rheinland-Pfalz.
Das Abenteuer Bundesliga ist - wie gesagt - aber schon am Freitag erstmals ganz konkret spürbar. Dann wird auch die Frage beantwortet, wer am Wochenende vom 18. bis 20. August der erste Lilien-Gegner in der Bundesliga nach gut sechs Jahren Pause sein wird.