Wird's die nächste Tor-Gala? Darmstädter Offensivfeuerwerk trifft auf Berliner Rumpfverteidigung
Darmstadt 98 lieferte zuletzt ein offensives Spektakel nach dem anderen ab. Beim kommenden Gegner aus Berlin fällt nun auch noch die halbe Verteidigung aus - gibt es am Samstag das nächste Lilien-Schützenfest?
Mittlerweile dürfte die gesamte zweite Liga wissen, dass mit dem Angriff von Darmstadt 98 zu rechnen ist. 17 Tore erzielten die Lilien in ihren vergangenen fünf Partien, inzwischen stellt das Team von Florian Kohfeldt die drittbeste Offensive des Fußball-Unterhauses. Am Samstag (13 Uhr) könnte die nächste Tor-Gala folgen, wenn Hertha BSC am Böllenfalltor zu Gast ist.
Die Alte Dame ist in dieser Saison zwar nicht gerade für eine anfällige Defensive bekannt. Beim Blick auf die Personallage wird aber klar, warum dem einen oder anderen Hauptstädter bei dem Gedanken an das Darmstadt-Spiel jetzt schon die Knie schlottern dürften. Denn mit John Anthony Brooks, Linus Gechter, Toni Leistner und Marton Dardai fallen vier der fünf etatmäßigen Innenverteidiger aus. Nur noch der 19-jährige Pascal Klemens ist - Stand jetzt - einsatzbereit. Insofern ist auch Lilien-Trainer Florian Kohfeldt weitgehend überfragt, wenn es um die Aufstellung seines kommenden Gegners geht. "Man hat durch die Personalsituation überhaupt kein klares Bild davon, was sie am Samstag machen werden. Ich kann mir bei ihnen alles vorstellen", sagte der Coach auf der Pressekonferenz am Donnerstag.
Hertha BSC soll Qualität nicht auf den Rasen bringen
Wovon der Lilien-Trainer dagegen ein klares Bild hat, ist die individuelle Qualität bei der Hertha. "Spieler wie Michael Cuisance oder Ibrahim Maza haben eigentlich nichts in der zweiten Liga verloren", findet Kohfeldt. Auch vor den schnellen Außenspielern ist der Lilien-Coach gewarnt. "Wir müssen verhindern, dass sie ihre individuelle Stärke auf den Rasen bringen", so der Trainer.
An dieser Qualität mangelt es allerdings auch bei Darmstadt nicht, haben die Lilien doch mit Isca Lidberg den torgefährlichsten Stürmer der Liga (acht Treffer) in ihren Reihen. Der muss am Samstag allerdings ohne seinen Sturmpartner Fraser Hornby auskommen. Der Schotte hatte sich im Spiel gegen Greuther Fürth am Außenband verletzt und wird den Darmstädtern in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen.
Gjasula zurück im Mannschaftstraining
"Er war in sehr guter Form und hat dem Team sehr geholfen", sagte Kohfeldt über seinen Stürmer. Immerhin sei die Verletzungszeit aber nicht so lange wie befürchtet: Statt mehreren Monaten falle Hornby voraussichtlich nur für einige Wochen aus. Als Ersatz hat der Darmstädter Fußballlehrer mehrere Möglichkeiten: Ob er erneut auf Fynn Lakenmacher setzt, Oscar Vilhelmsson eine Chance gibt oder gegen Berlin einen Dreiersturm aufbietet, will der Coach aber naturgemäß noch nicht verraten.
In der Abwehr erweitern sich dagegen die Optionen für Kohfeldt: Seit dieser Woche ist Klaus Gjasula, der zuletzt krankheitsbedingt ausgefallen war, zurück im Mannschaftstraining. "Ich hoffe, dass er es am Samstag in den Kader schafft. Er kann ein sehr wichtiger Teil für uns sein", sagt Kohfeldt über seinen Defensivspieler.