Klarer und Mehlem weg Lilien gehen mit Batzen Kohle in die heiße Transferphase
Noch mehr als drei Wochen ist das Transferfenster offen und beim SV Darmstadt 98 wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch etwas tun. Das Gute ist: Nach zwei namhaften Abgängen haben die Lilien genügend Geld auf der hohen Kante.
Richtig unzufrieden waren sie beim SV Darmstadt 98 am Sonntag nach der Auftakt-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf nicht. Klar, das 0:2 gegen den Aufstiegs-Aspiranten war vermeidbar. Aber die Leistung der Südhessen war dann doch ordentlich - vor allem in der Defensive. Bei der Partie gegen die Rheinländer wurde aber auch offensichtlich, woran es im Lilien-Spiel noch hapert. In der Offensive läuft es noch nicht rund, die 98er strahlen zu wenig Torgefahr aus.
Das hat zu einem Großteil auch damit zu tun, dass den Darmstädtern seit einer knappen Woche das offensive Herzstück fehlt. Marvin Mehlem hat die Lilien nach sieben Jahren in Südhessen in Richtung Hull City verlassen. Dort, wo der Kreativkopf normalerweise die Angriffe initiiert, klafft nun eine große Lücke. Die Frage ist, wer den 26-Jährigen ersetzt.
Das Konto ist prall gefüllt
Gegen Düsseldorf tat das Luca Marseiler. Der Sommer-Neuzugang machte das ganz ordentlich, es spricht aber vieles dafür, dass dies nicht die Lösung für die gesamte Saison sein wird. Auch der eigentliche Rechtsverteidiger Matthias Bader bekam eine erstaunlich offensive Rolle von Trainer Torsten Lieberknecht zugewiesen. Die Lilien wollen daher auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegen. Und das Gute ist: Das Konto ist für diese Suche prall gefüllt.
Das hat nicht nur mit Mehlem zu tun. Schon zum Ende des Trainingslagers hatte Christoph Klarer die Südhessen verlassen. Der Verteidiger wechselte zu Birmingham City und brachte ebenfalls ordentlich Geld auf das neureiche Lilien-Konto.
Klarer-Transfer hat sich gelohnt
Genaue Summen sind schwer herauszubekommen, dem Vernehmen nach haben die 98er für Klarer aber mehr als drei Millionen Euro erhalten. Ein Jahr zuvor hatten die Darmstädter nach hr-sport-Informationen "nur" zwei Millionen für den Österreicher bezahlt. Ein Transfer, der sich finanziell schnell rentiert hat.
Bei Mehlem ist es noch schwerer, an genaue Zahlen zu kommen. Der Mittelfeldregisseur hatte eine Ausstiegsklausel in Höhe von gut einer Million Euro. Die lief jedoch im Sommer ab, im Anschluss griff eine zweite, deren Höhe unbekannt ist. Sie dürfte aber über der ersten Klausel liegen.
Manager Fernie bekräftigte nach dem Abgang zumindest, dass es wichtig gewesen sei, dass die Lilien vom Wechsel "auch finanziell profitieren". Was bedeutet: Die Darmstädter haben für Mehlem sicherlich eine stolze Summe erhalten.
Wer kommt als Mehlem-Nachfolger?
Was den Lilien in der heißen Transferphase einen Vorteil verschaffen könnte. Sie können Geld ausgeben - müssen aber nicht, sollten die Forderungen zu hoch sein. Solch lukrative Deals sprechen sich in der eng vernetzten Branche schließlich schnell herum.
Ein paar Kandidaten geistern dem Vernehmen nach auch schon herum am Böllenfalltor, spruchreif ist aber noch nichts. Bis Ende August ist das Transferfenster noch offen, auf Fernie wartet noch eine Menge Arbeit. Mit dem Batzen Kohle in der Hinterhand dürfte es für ihn aber reichlich Optionen geben.