Den freien Fall in der Bundesliga gestoppt Darmstadt 98 geht mit Mutmacher in die Winterpause

Nach drei Niederlagen in Folge war die Lage von Darmstadt 98 in der Bundesliga trist. Doch das 3:3 in Hoffenheim ist ein echter Silberstreif am Horizont. Die Hoffnung ist zurück.

Darmstädter Jubel in Hoffenheim
Darmstädter Jubel in Hoffenheim Bild © Imago Images
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Highlights: Hoffenheim - Darmstadt

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von 1899 Hoffenheim und rechts das Logo von SV Darmstadt 98
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Genie und Wahnsinn liegen bei Darmstadt 98 dicht beieinander. Wahnsinn, wie beim Gegentreffer zum 0:1 in Hoffenheim. Als sich Lilien-Torwart Marcel Schuhen schon nach 13 Spielminuten bei einem langen Hoffenheimer Ball komplett verschätzte und damit Abwehrmann Klaus Gjasula zur Strafraum-Sense zwang. Elfmeter, Rückstand und der nächste Frustmoment waren die Folge. Es roch stark nach der vierten Bundesliga-Niederlage in Serie. Die Lilien drohten im Abstiegskampf den Anschluss zum rettenden Ufer zu verlieren.

Doch in Hoffenheim präsentierten die Darmstädter auch ihr geniales Gesicht, zeigten, was mit einer überragenden Moral und ordentlichem Fußball möglich ist. Anders als zuletzt bei der blutleeren Heimniederlage gegen Wolfsburg warfen sich die Lilien ins Getümmel, glichen in Folge gleich dreimal eine Hoffenheimer Führung aus und erkämpften sich einen Punkt des Willens. Und so endete dieses wilde Aufstiegsjahr mit einem Lichtblick am Horizont im Abstiegskampf.

Torwart Schuhen, der nach seinem Fehler zu Beginn noch am Boden zerstört war, stand nach dem Schlusspfiff und dem 3:3 in Hoffenheim vor dem prall gefüllten Auswärtsblock und brüllte Worte des Dankes in ein eiligst gereichtes Megafon. 3.000 mitgereiste Lilien-Fans an einem frostig kalten Dienstagabend im Kraichgau: Auch das war ein Statement. So war die Reise nach Sinsheim insgesamt ein großer Mutmacher vor der Winterpause.

Lieberknecht mächtig stolz

Für die Stimmung bei den Lilien war dieses 3:3 unermesslich wichtig. Auch wenn allen Spielern klar war und ist, dass auf sie als finanzschwacher Aufsteiger ein beinharter Bundesliga-Aufstiegskampf warten wird, war die Stimmung in der Mannschaft nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen schon ziemlich am Boden. "Dass wir dreimal zurückgelegen haben und so zurückkommen, macht mich sehr stolz. Heute haben sich die Jungs belohnt", freute sich Trainer Torsten Lieberknecht.

Marcel Schuhen bedankt sich bei 3000 Lilienfans in Hoffenheim
Marcel Schuhen bedankt sich bei 3.000 Lilienfans in Hoffenheim Bild © Imago Images

"Wir haben in Hoffenheim sehr viel auf dem Platz gelassen. Das war eine Energieleistung von uns. Wir sind ein eingeschworener Haufen. Wir glauben immer an uns und wurden heute belohnt. Für uns wird jetzt die Rückrunde enorm wichtig", analysierte Doppeltorschütze Tim Skarke. In der Rückrunde werden sich die Darmstädter punktetechnisch steigern müssen. Denn nach 16 Spieltagen stehen die Lilien mit zehn Punkten äußerst dürftig da.

Ein Glück, dass die Abstiegskonkurrenz ebenfalls nicht punktet. Mainz 05 steht - nur wegen des besseren Torverhältnisses - mit ebenfalls zehn Punkten auf dem 15. Tabellenrang und damit aktuell auf einem Nicht-Abstiegs-Platz. Union Berlin und der 1. FC Köln, die am Mittwoch direkt aufeinandertreffen, haben ebenfalls noch zehn Punkte auf dem Konto. Bei mindestens einem der beiden Teams wird sich das am Abend ändern. Doch alle sind in Sichtweite.

Weihnachts-Urlaub und Trainingslager

Nun ist Schluss mit Fußball. Am Mittwochvormittag traf sich die Lilien-Mannschaft ein letztes Mal für dieses Jahr im Stadion am Böllenfalltor. Die individuellen Trainingspläne für die Winterpause wurden ausgehändigt. Die Spieler und das Trainerteam haben nun bis zum 2. Januar frei.

Danach geht es direkt in das sechstägige Trainingslager nach El Saler bei Valencia. Doch jetzt ist erstmal Weihnachten. Und da kommt wieder der Punktgewinn in Hoffenheim ins Spiel. Denn nun verleben die Darmstädter die Festtage mit einer ordentlichen Portion Optimismus. Die Hoffnung ist zurück beim SV Darmstadt 98.

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Torsten Lieberknecht auf der PK in Sinsheim.
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Quelle: hessenschau.de/Carsten Schellhorn