Lieberknecht zieht die Zügel an Im Lilien-Trainingslager "weht ein anderer Wind"
Die Vorbereitung von SV Darmstadt 98 ist aktuell intensiv wie selten. Abwehrmann Christoph Zimmermann kann den anstrengenden Einheiten von Trainer Torsten Lieberknecht aber auch Positives abgewinnen.
Seit 2022 ist Christoph Zimmermann beim SV Darmstadt 98, der Verteidiger hat also schon das eine oder andere Trainingslager mit den Lilien hinter sich. Doch das aktuelle Camp in Lautenbach überrascht auch ihn. "Wir sind relativ zügig in die Vollen gegangen und haben viele Einheiten - mehr, als ich das aus meinen zwei Jahren in Darmstadt bisher kenne", sagte er am Mittwoch in einer Medienrunde.
Zimmermann: Fans durch Arbeit zurückgewinnen
Ob Trainer Torsten Lieberknecht aktuell bei seinem Team die Daumenschrauben anzieht? "Man könnte den Eindruck gewinnen und die ersten Einheiten lassen diese Vermutung zu und bestätigen das", so Zimmermann. "Man kann sagen, dass von Umfang und Intensität noch mal ein anderer Wind weht." Wer die Quälerei erdacht hat, ist auch dem 31-Jährigen ein Rätsel. "Ich weiß nicht, ob es Paul Fernies Einfluss ist oder etwas, worüber sich das Trainerteam Gedanken gemacht hat."
Und trotzdem hält Zimmermann viel von dieser Herangehensweise - vor allem im Hinblick auf die schlechten Leistungen zum Ende der abgelaufenen Bundesliga-Saison. "Das erste, wie man aufsteht und neu anfängt, ist durch Arbeit." Man wolle die enttäuschten Fans zurückgewinnen, indem man Einsatz zeige.
Außerdem gilt es, zahlreiche Neuzugänge zu integrieren. "Es ist wichtig, auch auf dem Platz viel Zeit miteinander zu verbringen, um zu verinnerlichen: Wer steht da neben mir, wie spielt er?", berichtete Zimmermann. "Da kommen viele Elemente zusammen und da ist es schon gut, dass wir jetzt intensiv miteinander arbeiten."
Kempe verschläft EM-Spiel
Einer dieser Neuzugänge ist Paul Will, dem die neue Intensität der Lilien ebenfalls nicht entgangen ist. "Ich hatte in meiner Karriere noch nie zwei Trainingslager in einer Vorbereitung. Es sind drei Einheiten am Tag, auch sehr lange und intensive Einheiten mit vielen Metern pro Training. Das bin ich so aus Dresden nicht gewohnt", sagte er, betonte allerdings auch: "Der Spaß kommt nicht zu kurz." In Lautenbach weilen die Lilien bis Freitag, von 15. bis 21. Juli geht es dann nach Herxheim.
Wenn die Darmstädter Spieler mit dem schweißtreibenden Training durch sind, steht aktuell natürlich die EM auf dem Plan. Der eine oder andere schwächelt dabei allerdings. "Tobias Kempe ist am Dienstagabend in der zweiten Halbzeit eingeschlafen. Vielleicht lag es aber auch am Spiel der Engländer", frotzelte Zimmermann über seinen Kollegen. "Man sehe es ihm nach, er wird am Donnerstag 35 Jahre alt."