Tietz mit Siegtreffer in der Nachspielzeit Lilien siegen in dramatischer Schlussphase gegen Braunschweig
Darmstadt 98 dreht in einem hektischen Spiel gegen Braunschweig einen Rückstand und baut damit seine Führung in der Zweitliga-Tabelle aus. Der VAR spielt dabei eine Hauptrolle.
Spektakulärer Heimsieg für Darmstadt 98: Die Lilien haben Eintracht Braunschweig am Sonntag mit 2:1 (0:0) geschlagen. Manuel Wintzheimer brachte die Gäste per Handelfmeter in Führung (56. Minute), Mathias Honsak glich für die Lilien aus (82.). In der Nachspielzeit erzielte Phillip Tietz den umjubelten Siegtreffer. Braunschweigs Nathan de Medina flog zudem mit Gelb-Rot vom Platz.
Manu verletzt sich beim Warmmachen
Der Fußballnachmittag begann für die Lilien mit einer Hiobsbotschaft: Braydon Manu, der eigentlich in die Startelf zurückkehren sollte, verletzte sich beim Aufwärmen. Magnus Warming nahm seinen Platz ein, im Vergleich zum Pokalspiel in Frankfurt war auch Thomas Isherwood neu dabei.
Und Darmstadt war sofort das spielbestimmende Team. Den ersten Abschluss hatte Christoph Zimmermann aus knapp 25 Metern, Braunschweig-Keeper Jasmin Fejzic konnte mit Mühe parieren (4. Minute). Nach zehn Minuten hätten die Gäste mit ihrem ersten Vorstoß in Führung gehen können, Keita Endo schoss den Ball aus aussichtsreicher Position aber über das Tor. Auf der Gegenseite scheiterte Tietz aus kurzer Distanz an Fejzic, auch beim Nachschuss von Honsak blieb der Torwart der Sieger.
Mehlem foult - Tor zählt nicht
Trotz Lilien-Übergewicht - 65 zu 35 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte - hatte Braunschweig weitere Gelegenheiten: Einen Schuss von Fabio Kaufmann lenkte Marcel Schuhen im Lilien-Tor um den Pfosten (20.), einen Fernschuss von Endo über die Latte (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff lag der Ball dann im Tor. Weil Marvin Mehlem vor seinem Kopfball aber seinen Gegenspieler weggecheckt hatte, zählte der Lillien-Treffer nicht. So standen zur Pause 14 zu 7 Torschüsse zugunsten der Südhessen, aber noch ein 0:0 auf der Anzeigetafel.
Wenige Minuten nach der Pause geriet der SVD gar in Rückstand: Per VAR-Einsatz erkannte das Schiedsrichter-Team ein Handspiel von Zimmermann im Strafraum. Den fälligen Elfmeter versenkte Manuel Wintzheimer cool zur Gästeführung (53.). Der Rückstand verunsicherte die Lilien kurz, bevor sie wieder kontrolliert nach vorne spielten. Ein Tor von Tietz fand wegen Abseits keine Anerkennung (66.).
Honsak und Tietz drehen die Partie
In der Schlussphase verfehlte Honsak das Tor zunächst zwei Mal per Kopf (76./79.). In der 82. Minute klappte es dann: Eine Flanke von Frank Ronstadt nickte der Österreicher wuchtig zum Ausgleich ein. Das Spiel nahm dann noch mal so richtig Fahrt auf: In der 86. Minute kam Jan-Hendrik Marx gegen Keanan Bennetts zu Fall. Schiedsrichter Robert Kampka entschied zunächst auf Elfmeter, nahm diesen aber nach VAR-Studium korrekterweise zurück.
In der Nachspielzeit stocherte Tietz den Ball zum 2:1 ins Netz - und wurde zunächst wegen Abseits zurückgepfiffen. Nach erneutem VAR-Einsatz zählte der Treffer aber doch und die Lilien konnten den nächsten Heimsieg feiern, während sich Braunschweig durch Gelb-Rot für de Medina noch dezimierte. Durch das Unentschieden im Verfolger-Duell zwischen Heidenheim und Hamburg am Samstagabend bauten sie ihre Führung in der Zweitliga-Tabelle weiter aus und haben nun vier Punkte Vorsprung auf den HSV.