Sportdirektor Fernie in Gesprächen Lilien suchen den Lieberknecht-Nachfolger

Nach dem Aus von Torsten Lieberknecht als Lilien-Trainer sucht Sportdirektor Paul Fernie unter Hochdruck einen Nachfolger. Eine Shortlist steht, die Gespräche laufen – und etwas ganz Besonderes muss der Neue wissen.

Paul Fernie
Paul Fernie sucht einen Nachfolger für Torsten Lieberknecht Bild © Imago Images
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Ex-Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht
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Nein, ein Leckerbissen war der 1:0-Sieg von Darmstadt 98 im Testspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Mittwoch nicht. Viele Längen im Spiel, viele eingesetzte Spieler, ein schönes Tor von Kai Klefisch zum Sieg, ansonsten ein Kick der eher entspannteren Sorte. Ein wenig Entspannung können die Lilien aktuell aber auch ganz gut gebrauchen.

Schließlich liegen ereignisreiche Tage hinter den Hessen. Zunächst die 0:4-Klatsche bei Aufsteiger Elversberg, die den Fehlstart der Lilien endgültig perfekt machte. Dann der Rücktritt von Trainer Torsten Lieberknecht. "Es war ein trauriger Tag", sagte Sportdirektor Paul Fernie nach der Partie dem hr-Sport. "Eine Trennung ist nie einfach. Schon gar nicht mit einem Menschen wie Torsten."

Fernie: "Es gehört zu meinem Job, vorbereitet zu sein"

Ein Abschied mit einem weinenden Auge also, nicht nur bei Fernie genoss Lieberknecht ein hohes Standing, sondern wohl im gesamten Lilien-Umfeld. Sportlich nachvollziehbar ist die Trennung aber dennoch, mit nur einem Punkt aus vier Spielen steht der SV98 auf dem vorletzten Platz. Und das als Bundesligaabsteiger.

Da kann ein Schlussstrich samt Neuanfang den richtigen Impuls geben. Und an einem solchen arbeitet Fernie. "Es gehört zu meinem Job, vorbereitet zu sein", sagt er. Man scoute Trainer ebenso wie Spieler, weshalb es eine Shortlist gebe.

Fernie: "Wir sind auf einem guten Weg"

Der Austausch mit den entsprechenden Kandidaten – um wen und um wie viele es sich handelt, ließ sich Fernie nicht entlocken – laufe. "Wir haben ein paar gute Tage mit Gesprächen hinter uns. Wir sind auf einem guten Weg."

Zwei Charakteristika, die der Neue mitbringen muss, sind für Fernie dabei zentral. "Wir brauchen einen Trainer, der weiß, was es bedeutet, die Lilie auf der Brust zu haben", so Fernie. "Ein Trainer von Darmstadt 98 muss eine gewisse Persönlichkeit haben, Energie, Ausstrahlung, Leidenschaft", so Fernie. Das bedeute nicht, dass der Neue zwangsläufig eine Lilien-Vergangenheit haben müsse, aber die DNA des Vereins sollte er verstanden haben.

Fernie: "Diese Lilie macht etwas mit einem Menschen"

Einerseits. Andererseits muss aber auch die menschliche Komponente stimmen. "Er muss gleichzeitig ein Trainer sein, der mit Menschen arbeiten und der Spieler und die Mannschaft weiterentwickeln kann", so Fernie. "Es ist ein besonderer Fußballstandort. Diese Lilie macht etwas mit einem Menschen. Hier zu arbeiten, bedeutet: Immer bereit sein, immer Vollgas geben."

Der Zeitplan ist straff, am Wochenende nach der Länderspielpause steht das Kellerduell gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig an, Fernies Ziel ist, dass der neue Trainer dann schon auf der Bank sitzt. Und seine Mannschaft eher eine Leistung wie jene gegen Mainz zeigt als eine wie in Elversberg. "Elversberg war eine Ausnahme. Heute die Leistung hat gepasst. Das tut uns gut", so Fernie. Dem aber auch vor der Zweitligaalltag nicht bange ist. "Die Mannschaft hat Qualität und kann noch immer eine gute Saison spielen. Wir sind früh in der Saison, das dürfen wir nicht vergessen."

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich