Darmstadt-Trainer nach Debakel in Elversberg bedient Lieberknecht: "Fühle mich von der Mannschaft im Stich gelassen"
Nach der deutlichen Niederlage bei der SV Elversberg fand Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht deutliche Worte. Der Auftritt seiner Mannschaft sei katastrophal und ein Offenbarungseid gewesen.
Nach der 0:4-Niederlage am Samstagmittag bei der SV Elversberg herrscht bei Spielern und Trainer von SV Darmstadt dicke Luft. Torsten Lieberknecht bewertete den Auftritt seiner Mannschaft knapp so: "Katastrophal, Hühnerhaufen, Offenbarungseid." Rums!
Sein Team war über weite Strecken hinweg viel zu passiv, ließ den Saarländern jede Menge Platz und erspielte sich lediglich zwei gute Chancen. "Wie wir das Spiel nach so einem Auftritt gegen Nürnberg anfangen, ist unter aller Kanone. Im Fußball ist nur einer verantwortlich und das ist der Trainer - auch wenn ich mich heute von der Mannschaft im Stich gelassen fühle", so Lieberknecht am ARD-Mikrofon.
Schuhen: "Ein Tag zum Vergessen"
Für die Lilien war es nach dem Abstieg bereits die dritte Niederlage im vierten Liga-Spiel. "Das ist ein Tag zum Vergessen für uns heute", sagte SVD-Keeper Marcel Schuhen im Anschluss. "Das Schlimme ist, dass wir mit dem Ergebnis fast schon glücklich sein können. Elversberg hatte noch mehr Chancen."
16 Torchancen aufseiten der Saarländer sprechen eine klare Sprache. Genau die wählte Lieberknecht in der Halbzeitpause auch, um beim zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand die drohende Niederlage noch abzuwenden. Vergeblich. Dabei war die Kabinenansprache des Lilien-Coachs so laut, dass der 51-Jährige bis raus zu hören war.
"In der Halbzeit hätte ich jedem auswechseln können. Jeden", sagte Lieberknecht sichtlich genervt von dem Auftritt seiner Mannschaft. Auch der Effekt seines Dreifach-Wechsels zum Beginn des zweiten Durchgangs verpuffte schnell.
Lilien-Fans sind sauer
Nach Spielende reagierten die Fans sauer: Statt aufmunterungsvollem Applaus gab es von einer Handvoll Fans noch mal eine klare Ansage an die Mannschaft, die das niedergeschlagen entgegennahm. "Ich kann jeden einzelnen verstehen, weil es von der ersten bis zur letzten Minute desaströs war. Keiner hat heute ansatzweise seine Leistung gezeigt", sagte Schuhen dazu:.
Auch Lieberknecht zeigte Verständnis für die Reaktion der Anhänger: "Wir haben die Quittung von unseren Fans bekommen. Sie haben die Schnauze voll – und ich auch."