Kellerduell endet ohne Sieger Lilien und Mainz 05 mit Fußball zum Abgewöhnen
Der SV Darmstadt 98 holt in Abwesenheit von Trainer Torsten Lieberknecht einen Punkt gegen Mainz 05 und verhindert damit vorerst den Sturz auf einen Abstiegsplatz. Fußballerisch ist die Partie am Böllenfalltor nur schwer zu ertragen.
Der SV Darmstadt 98 und der 1. FSV Mainz 05 haben am Samstag bewiesen, dass Fußball auch für Zuschauer anstrengend sein kann. Das Duell der Abstiegskandidaten endete nach ereignisarmen 90 Minuten folgerichtig mit 0:0. Die Lilien bleiben durch den Punktgewinn vorerst auf Platz 15, Union Berlin und der 1. FC Köln könnten im schlimmsten Fall im Laufe des Wochenendes aber noch vorbeiziehen. Mainz steht aktuell auf Rang 16.
Lieberknecht fehlt, Hajou übernimmt
Die Lilien, die nach dem Schlaganfall bei Torsten Lieberknechts Ehefrau Simone von Co-Trainer Ovid Hajou betreut wurden, starteten gegen die Rheinhessen mit zwei personellen Veränderungen. Für den gesperrten Kapitän Fabian Holland rückte Bartol Franjic in die Startelf, den angeschlagenen Tobias Kempe ersetzte Oscar Vilhelmsson.
Erwähnenswerte Szenen zeigte das Duo – genau wie die restlichen 20 Spieler auf dem Rasen – aber erst einmal nicht. Die erste Hälfte war geprägt von Nervosität und wenig gelungenen Aktionen auf beiden Seiten.
Mainz 05 das bessere von zwei schwachen Teams
Auffällig zu Beginn: Die Mainzer Gäste, bei denen nach dem Abschied von Trainer Bo Svensson erneut Jan Siewert an der Seitenlinie stand, bemühten sich sichtlich um Ballbesitz und Dominanz. Die Lilien hatten große Mühe, ins Spiel zu kommen und sich überhaupt mal aus der eigenen Hälfte zu befreien. Mainz wirkte insgesamt spritziger und aktiver. Da aber auch dem FSV im letzten Drittel absolut nichts einfiel, gab es im ersten Durchgang exakt null Torchancen.
Kurzum: Das Duell des Tabellen-15. gegen den Tabellen-17. hielt genau das, was es versprochen hatte: viel Kampf, viel Krampf. Fußball als harte Arbeit. Nicht wenige der 17.810 Zuschauer im Stadion am Böllenfalltor dürften sich in der Halbzeit nach der heimischen Couch gesehnt haben.
Fußball zum Abgewöhnen
Nach 15-minütigem Durchschnaufen für Spieler und Fans ging es dann zwar ohne erkennbare Lücken auf den Tribünen weiter. Für Ekstase sorgten beide Teams aber auch nach dem Seitenwechsel nicht.
Positiv ausgedrückt standen beide Abwehrreihen sicher und bestachen durch gute Zweikampfführung. Neutral ausgedrückt musste sich aber auch weder die Darmstädter noch die Mainzer Abwehr dafür wirklich anstrengen.
Schuss aufs Tor? Lange Fehlanzeige
Die Höhepunkte im Schnelldurchlauf: Der Mainzer Angreifer Karim Onisiwo verfehlte mit einem Distanzschuss das Darmstädter Tor um einen knappen Meter (51.), Vilhelmsson zielte mit einem Versuch von der Strafraumkante knapp drüber (53.), Tim Skarke drosch den Ball nach einem Fehler von Danny da Costa in Richtung Stadiondach (62.).
Für eine Premiere im Spiel sorgte dann Fraser Hornby: Dem Schotten gelang es in der 88. Minute tatsächlich, einen Schuss aufs Tor zu setzen. Das gleiche Kunststück glückte auch Mathias Honsak (90.). Ein Tor fiel jedoch nicht.
Die beste Nachricht des Nachmittags folgte aber um 17:24 Uhr: Nach vier Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Daniel Siewert ein Einsehen und pfiff ab.
Sendung: hr1, heimspiel!, 11.11.23, 15.15 Uhr
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