Lilien verlieren auch in Braunschweig Darmstadt 98 taumelt der Abstiegszone entgegen
In Braunschweig verliert der SV Darmstadt 98 auch sein viertes Spiel in Serie. Die Abstiegszone kommt immer näher - und nach Zeichen für Besserung sucht man momentan vergebens.
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Die Darmstädter Talfahrt geht weiter, nimmt sogar deutlich an Tempo zu: Nach der vierten Niederlage am Stück, der vierten Partie in Folge ohne eigenen Torerfolg, dem sechsten Sieglosspiel in Serie nähert sich der südhessischen Fußball-Zweitligist immer mehr der Abstiegszone an. Beim bisherigen Tabellen-16. aus Braunschweig verloren die Darmstädter am Samstag mit 0:1 (0:0). Was das Ganze aus Sicht der Gäste noch bitterer machte: Unverdient war die Niederlage nicht.
Das Eintracht-Tor des Tages erzielte Lino Tempelmann in der 61. Minute. Nur zwei Zeigerumdrehungen später flog zudem Lilien-Profi Jean-Paul Boëtius mit Gelb-Rot vom Feld. In der Tabelle liegt die Darmstädter Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt zwar weiterhin im hinteren Mittelfeld. Zum einen kann die Lage nach Ende des kompletten Spieltags jedoch schlechter aussehen. Zum anderen ist der Vorsprung auf Relegationsrang 16 mittlerweile auf fünf Punkte geschrumpft. Der Abstiegskampf ist bedrohlich nah, mit Blick auf die aktuelle Formkurve vielleicht sogar schon da.
Lidberg und Boëtius in der Startelf

In Sachen Personal hatte es vor dem Anpfiff positive wie negative Meldungen gegeben. So feierte einerseits Winterzugang Boëtius sein Startelfdebüt, auch der zuletzt verletzt verhinderte Torjäger Isac Lidberg konnte wieder beginnen. Andererseits fehlten Stammkräfte wie Fraser Hornby oder Philipp Förster. Den nach einer Doppel-Tätlichkeit wochenlang gesperrten Fabian Nürnberger ersetzte Guille Bueno.
Doch einerlei wer da nun im weißen Lilien-Trikot auf dem Rasen stand, alle hatten sie eines gemeinsam: Sie spürten die Schwere ihrer Negativserie. Nichts ging den Profis aus dem Südhessischen leicht vom Fuß. So erspielte sich Braunschweig, ausgestattet mit dem frischen Selbstvertrauen eines 2:0-Erfolgs in Karlsruhe, in der ersten Hälfte ein optisches Übergewicht und mehrere Halbchancen. Immerhin: Alles in allem machte die Darmstädter Defensive einen wachsamen Eindruck.
Doppelter Nackenschlag für die Lilien
Und die attackierende Abteilung der Lilien? Fand kaum statt. Lidberg war so ziemlich abgeschnitten vom Geschehen, Killian Corredor bemüht, Fynn Lakenmacher ständig in Zweikampf-Geplänkel verstrickt. Und doch waren es die Gäste, die die beste Chance der ersten 45 Minuten verbuchen konnten. Beim einzig von hinten bis vorne durchgespielten Angriff schoss Lilien-Profi Merveille Papela den Ball an einen Braunschweiger Rücken, von wo dieser gegen die Latte knallte (33.).
Nach der Pause kam gerade etwas mehr Bewegung rein ins Darmstädter Aufbauspiel, als die Gäste einen doppelten Nackenschlag kassierten: Erst ging die Eintracht durch einen Fernschuss von Tempelmann in Führung (61.), dann stempelte Boëtius seinem Gegenspieler den Knöchel und flog mit Gelb-Rot vom Feld (63.).
Corredor trifft wieder nur die Latte
Lilien-Trainer Kohfeldt wurde erst wegen Meckerns verwarnt, reagierte dann, schickte frisches Personal aufs Feld, das den Lilien mehr Vorwärtsdrang einbrachte. Die Gäste warfen alles rein, rackerten, bemühten sich, hatten das Spielglück aber nicht auf ihrer Seite. So traf Corredor mit einem Fernschuss erneut nur die Querlatte (89.). Die siebenminütige Nachspielzeit war schließlich hektisch, blieb aber torlos.