Derby-Punkt gibt Hoffnung Darmstadt 98 wittert Morgenluft

Darmstadt 98 feiert im Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt ein emotionales Erfolgserlebnis. Der späte Ausgleich soll zur Initialzündung auf der Mission Klassenerhalt werden.

Die Lilien jubeln nach dem Punktgewinn gegen Frankfurt in Richtung Fankurve
Der Punktgewinn gegen die Eintracht fühlte sich für die Darmstädter wie ein Sieg an. Bild © Imago Images
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Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo vom SV Darmstadt 98 und rechts das Logo der Eintracht Frankfurt
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Torsten Lieberknecht stand nach der wilden Derby-Aufholjagd allein im Mittelkreis, plötzlich schossen dem Trainer von Darmstadt 98 die Tränen in die Augen. "Was das 2:2 bei uns bewegt, lässt sich mit Worten nicht bemessen", sagte der 50-Jährige immer noch sichtlich ergriffen: "Es ist ein wichtiger Punkt. Was aber noch viel wichtiger war, war die Emotion, die in dieser Aufholjagd drinsteckt. Moralisch gibt das viel Kraft."

Das Gefühl ist wichtiger als der Punkt

Der späte Ausgleich von Christoph Klarer (90. + 5) gegen den großen Nachbarn Eintracht Frankfurt soll bei der kniffligen Mission Klassenerhalt zur Initialzündung werden. "Was wir noch mehr mitnehmen als den Punkt, ist immer dran zu glauben", sagte Torhüter Marcel Schuhen: "Das Gefühl, darum geht es ja manchmal im Mannschaftssport, das war sehr, sehr wichtig." Die Spieler hätten ihre Frauen und Kinder "stolz" gemacht. 

Tabellarisch bleibt die Lage für das Schlusslicht mit nun elf Punkten aus 18 Spielen unverändert prekär. Doch die Reaktion nach dem schier aussichtslosen Rückstand nach den Treffern von Niels Nkounkou (31.) und Ansgar Knauff (51.) ließ das Böllenfalltor beben. Beim Anschlusstreffer von Neuzugang Julian Justvan (61.) sei die Arena "explodiert", schwärmte Schuhen. "Das Stadion war so laut wie noch nie", ergänzte Klarer.

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PK
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Justvan leitet die Wende ein

Dennoch steht unter dem Strich das elfte Bundesligaspiel in Serie ohne Sieg. Das lag vor allem an der ersten Stunde. Da traten die Lilien im Hessen-Derby offensiv überhaupt nicht in Erscheinung, kamen nahezu gar nicht vor das Tor von Kevin Trapp. Erst eine Umstellung von Lieberknecht auf Viererkette sorgte für Besserung, plötzlich schnürte der Aufsteiger den ungeliebten Rivalen in der eigenen Hälfte ein.

Besonders Hoffnung macht der Auftritt des erst tags zuvor von Hoffenheim ausgeliehenen Justvan, der als Antreiber und Ideengeber bei der Aufholjagd vorweg ging. "Sensationelles Spiel gemacht, brutale Energie auf den Platz gebracht", schwärmte Schuhen: "Da ziehe ich den Hut vor." Justvan sei nicht nur der bislang fehlende "kreative Spieler, sondern weiß auch, dass die Defensivarbeit dazugehört", ergänzte Lieberknecht: "Er wird uns extrem helfen." 

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"Viele kleine positive Zeichen"

Das soll auch der schnelle Flügelspieler Gerrit Holtmann, den der SVD am Sonntag aus Bochum auslieh. Dazu kehrt Marvin Mehlem nach Wadenbeinbruch wohl zeitnah zurück. Es gebe aktuell rund um das Böllenfalltor "viele kleine positive Zeichen", sagte der Trainer mit leuchtenden Augen. 

Das Remis gegen die Eintracht dürfe trotzdem nur "der Anfang" sein, betonte Kapitän Fabian Holland. Es brauche "ein paar mehr Punkte als in der Hinrunde", führte Schuhen aus. Es sei also noch "ein ganz, ganz langer Weg".

Quelle: hessenschau.de, SID