Pokal-Niederlage in Frankfurt Die Lilien zeigen ihre Klasse - und ihre kleinen Schwächen

Darmstadt 98 hält im Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt lange sehenswert mit, macht dann aber zu viele individuelle Fehler. Während vieles im Spiel der Lilien schon bundesligareif ist, offenbart die Partie aber noch ein paar Schwachstellen.

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Nach der Partie gegen die Eintracht hatte die Lilien-Defensive Redebedarf. Bild © Imago Images
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So ganz wusste Torsten Lieberknecht nicht, wohin mit seinen Emotionen in seiner Analyse. Und so wurde es nach dem mehr als achtbaren 2:4 seiner Darmstädter im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt ein bisschen was von allem: Ärger, Stolz, Vorfreude. "Es ist eine ärgerliche Niederlage", begann der Lilien-Coach sodann am ARD-Mikro, um später hinzuzufügen: "Wir haben uns aber ordentlich präsentiert. Wir nehmen viele gute Dinge mit."

Bei den guten Dinge steht über allem, dass die Südhessen beim Champions-League-Achtelfinalisten bis zum Schluss gut mithielten, die Partie bis zur 90. Minute offen hielten und kurzzeitig sogar an die Sensation glauben konnten. "Wir wollten uns besser verkaufen als so mancher Bundesligist in letzter Zeit", erklärte Lieberknecht. Das ist den Darmstädtern definitiv gelungen.

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"Wir haben uns nicht beeindrucken lassen"

Als die Eintracht das letzte Mal im heimischen Stadion in Rückstand geriet, war es noch Oktober und der Gegner hieß Borussia Dortmund. Besonders mit rasantem Umschaltspiel stellten die 98er die Frankfurter immer wieder vor massive Probleme. Zudem blieben die Lilien sowohl beim 1:1 als auch beim 2:1 vor dem Tor eiskalt. Der südhessische Matchplan ging bis dahin komplett auf. "Wir haben uns nicht beeindrucken lassen"; brachte es Lieberknecht auf den Punkt.

Auch weil es bis dahin so gut für den Zweitligisten lief, haderte der Lilien-Coach hinterher ein wenig mit dem Ausgang der Partie. "Es ist ärgerlich, weil es teilweise geschenkte Tore waren. Wenn es nur Tore wie das 1:0 oder das 4:2 gewesen wären, dann wäre es zwar auch eine Niederlage gewesen, die weh tut, aber so war es ein Geschenk", monierte Lieberknecht.

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Oliver Glasner und Torsten Lieberknecht auf der PK nach dem Pokal-Derby.
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Defensive wackelte nicht nur bei den Gegentoren

Sowohl beim Frankfurter Ausgleich als auch beim Führungstreffer der Eintracht brachten sich die Darmstädter selbst in Bedrängnis. Die südhessische Defensive, die sowieso mal wieder unter Personalnot leidet, wackelte in der ersten Halbzeit zudem nicht nur bei den Gegentreffern bedenklich.

Die Erkenntnis, die Aufstiegs-Aspirant Darmstadt dadurch aber auch gewann, ist, dass Bundesliga-Teams wie die Frankfurter so etwas dann auch bestrafen. "Es ist auch gut, dass wir auf diesem Niveau sehen, was uns nicht passieren darf", nahm es Lieberknecht sportlich. "Und dass wir sehen, was wir besser machen müssen. Das treibt uns an. Das wollen wir mit in die Saison nehmen."

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Lilien reif für die Bundesliga

Denn auch wenn das Kapitel DFB-Pokal für die Lilien seit Dienstag beendet ist, bleibt in der Liga ja weiter das große Ziel Aufstieg. Die Darmstädter haben in Frankfurt zwar ein paar ihrer Schwächen offenbart, aber vor allem haben sie mit Nachdruck bewiesen, dass sie reif sind für die Bundesliga.

Und auch Lieberknecht weiß, dass es nun, da der Pokal-Traum ausgeträumt ist, nur noch eine Mission gibt: "Wir schauen, ob wir dieses Wunder wahr machen können", betonte er. Damit die Lilien sich in der neuen Saison Woche für Woche mit solchen Gegnern wie Eintracht Frankfurt messen können.

Quelle: hessenschau.de/Nico Herold