Fußball-Zweitligist zieht Konsequenzen Darmstadt 98 zieht sich von X zurück: "Driftet in rechts-populistische Ecke ab"

Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich von X. Wie der Fußball-Zweitligist am Donnerstag mitteilt, sei zuletzt eine Rote Linie auf der Social-Media-Plattform überschritten worden.

Jemand tippt mit dem Finger die App "X" auf dem Smartphone an.
Jemand tippt mit dem Finger die App X auf dem Smartphone an. Bild © Imago Images

Die Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli und Werder Bremen haben es schon gemacht, nun zieht auch der hessische Zweitligist Darmstadt 98 nach. Die Lilien verabschieden sich mit Beginn der Rückrunde, also am Freitag, von der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter), wie der Club am Donnerstagabend mitteilte. Die Begründung fiel eindeutig aus: "Wir möchten nicht mehr auf einer Plattform auftreten, welche in ihrer Gesamtheit immer mehr in die rechts-populistische Ecke abdriftet und mittlerweile sogar versucht, aktiv den Wahlkampf der nahenden Bundestagswahl zu beeinflussen", teilten die Darmstädter mit.

Schon im vergangenen Jahr hatte Lilien-Pressesprecher Jan Bergholz verkündet, dass der Fußballclub aus dem Südhessischen über einen Abschied von X nachdenke und immer wieder die aktuelle Lage diskutiere. Nun heißt es: "Wir haben die Entwicklung der Plattform in der jüngeren Vergangenheit sehr genau und kritisch verfolgt. Und dabei auch mit uns gerungen, ob unsere Präsenz auf X noch vertretbar ist. Gerade mit den Entwicklungen in den vergangenen Wochen wurden für uns aber Rote Linien überschritten, die nicht mehr mit unseren Werten vereinbar sind."

Lilien hinterlassen mehr als 100.000 Follower

Der Kurznachrichtendienst X gehört inzwischen dem US-amerikanischen Tech-Milliardär Elon Musk, der unlängst zu einem öffentlichen Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel auf X geladen hatte. Ihr erster Austausch wurde weltweit verfolgt und stand angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wegen Vorwürfen der Wahleinmischung auch unter besonderer Beobachtung von der Europäischen Union (EU) und der Bundestagsverwaltung. Die Lilien lassen mehr als 100.000 Follower zurück, die sie nun gerne auf anderen Plattformen begrüßen würden.

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So stehen hessische Vereine zur Social-Media-Plattform X | hessenschau Sport vom 21.11.2024
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