Darmstadt 98 zu Gast bei Hertha BSC Spektakel-Ansage vor Duell der "Ausnahmespieler"

Darmstadt 98 rechnet in Person von Trainer Kohfeldt mit einem "attraktiven Spiel" in Berlin. Eines, bei dem reichlich Ausnahmekönner auf dem Rasen stehen und obendrein der Klassenerhalt nahezu dingfest gemacht werden kann.

Darmstadts Torjäger Isac Lidberg im Hinspiel gegen die Hertha.
Treffsicher - mit und ohne Turban: Lilien-Knipser Isac Lidberg im Hinspiel gegen die Hertha. Bild © Imago Images
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Florian Kohfeldt still
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Biederer als das Fußballspiel am vergangenen Samstag in Darmstadt können Fußballspiele kaum sein, erfolgreicher jedoch auch nicht. Drei Punkte sprangen für die heimischen Lilien gegen Fürth heraus, die Maximalausbeute nach einer Minimalleistung. Das sei an dieser Stelle deshalb herausgekramt, weil ein Aspekt davon sich ändern wird. Zumindest dann, wenn Florian Kohfeldt Recht behält: Der Darmstädter Trainer nämlich sieht für Samstag (13 Uhr) ein Spektakel auf seine Lilien zurauschen, einen Schlagabtausch mit der Berliner Hertha, noch dazu in dieser imposanten Schüssel, die sich Olympiastadion nennt.

"Ich erwarte ein attraktives Fußballspiel, ein taktisch spannendes, aber auch ein schönes für die Zuschauer mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten", so Kohfeldt am Donnerstag. Und ein Spiel von Bedeutung. Der Sieger wird sich wohl den Klassenerhalt nahezu sichern. 35 Punkte haben die Berliner derzeit als Tabellenzwölfter auf dem Konto, 34 Zähler die direkt dahinter platzierten Gäste. Kann der Gewinner also für ein weiteres Zweitligajahr planen, Herr Kohfeldt? "Weiß ich nicht." Klar sei nur, dass Punkte die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen.

Herthas Reese ist der Beste in Liga zwei

Punkte holten die Südhessen zuletzt auf fremden Geläuf allerdings selten, einen erst in diesem Kalenderjahr, insgesamt auch nur zwölf. Die Hauptstädter dagegen scheinen unter ihrem neuen Trainer Stefan Leitl so langsam auf dem richtigen Weg, gewannen die vergangenen drei Pflichtspiele. "Die Hertha hat in allen Mannschaftsteilen Ausnahmespieler, die sich jetzt auch ins Kollektiv einfügen", so Kohfeldt.

Den Ausnahmespieler unter all den Ausnahmespielern aber gibt es dennoch: Fabian Reese. Der Stürmer, lange verletzt, ist mittlerweile nicht nur gut in Form, er bringt auch die höchste Qualität aller Zweitligaprofis mit. Im Grunde müsste er schon seit Jahren in der Bundesliga kicken. "Er ist Herthas absoluter Fixpunkt", weiß auch Kohfeldt und wird gegen den schnellen Angreifer sicher darauf achten, die eigene Hintermannschaft nicht zu hoch verteidigen zu lassen.

Hertha-Coach gibt Lob zurück

Ähnlich viel wie Kohfeldt von der Hertha, hält auch sein Gegenüber von den Darmstädtern. Die nämlich seien "eine richtig gute Mannschaft", gerade mit Stärken im Vertikalspiel durchs Zentrum. Und, so Hertha-Coach Leitl zur Lilien-Offensive: "Mit Fraser Hornby, Isac Lidberg, Philipp Förster und Killian Corredor ist das schon oberstes Regal in dieser Liga." Dass tatsächlich am Samstag zwei noch immer - zumindest ein wenig - vom Abstieg bedrohte Teams aufeinandertreffen, ließ sich aus den Einschätzungen der Fußballlehrer eher nicht heraushören.

Mit Blick aufs Personal ist die Lage bei Darmstadt 98, das das Hinspiel mit 3:1 gewann, unverändert. Die Langzeitverletzten sind weiterhin langzeitverletzt, auch Fabian Holland ist trotz Vertragsverlängerung bei weitem nicht fit genug für einen Einsatz. Zudem wird sich die Nominierung von Hornby erst sehr kurzfristig entscheiden.

Eine Einblutung im Knöchel, zugezogen gegen Fürth, bereite dem Stürmer schmerzen. Derart starke sogar, dass er bisher in dieser Woche noch nicht mit dem Team trainieren konnte. Das freilich soll bis Samstag noch geschehen, so der Trainer. Hornby soll probieren, ob der Schmerz auszuhalten ist. Denn, so Kohfeldt: "Jeder weiß um seine Bedeutung für uns."

So könnten die Lilien in Berlin starten.
So könnten die Lilien in Berlin starten. Bild © hr