Lilien im Pokal-Achtelfinale "Ein wahnsinnig geiler Fußballabend"
Über den Umweg Verlängerung kämpft sich Darmstadt 98 in die nächste Pokalrunde. Der umjubelte Sieg soll nun auch die kommenden Aufgaben erleichtern.
Nach Abpfiff fielen sich Lilien-Spieler und -Verantwortliche erleichtert in die Arme: Die Pokal-Hürde Dynamo Dresden nahmen die Darmstädter mit einigen Schwierigkeiten (3:2) - und brauchten gegen den Drittligisten die Verlängerung, um alles klar zu machen.
Kohfeldt: "Bin stolz auf die Mannschaft"
"Wir haben den Umweg genommen", sagte Lilien-Trainer Florian Kohfeldt nach Abpfiff am ARD-Mikrofon. "Es war eine riesen Mentalitätsleistung von uns. Ich bin stolz auf die Mannschaft." Dass es den Umweg Verlängerung brauchte, lag am Ausgleich der Gastgeber in buchstäblich letzter Sekunde. "Das 2:2 ist ein schöner Sonntagstreffer", musste auch Keeper Marcel Schuhen nach dem sehenswerten Fernschuss des ehemaligen Offenbachers Jakob Lemmer anerkennen.
Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte (Kohfeldt: "Wir haben 75 Minuten Fußball gespielt und uns vorher 45 Minuten warmgemacht") ging es im zweiten Durchgang wild zu, Dresden kam zwei Mal nach Rückstand zurück und gestaltete die Partie ausgeglichen. Erst das 3:2 durch Isac Lidberg in der Verlängerung brachte die Darmstädter dann ins Ziel. "Im Pokal gibt es nur Weiterkommen oder Ausscheiden und wir sind weitergekommen", so Schuhen trocken.
Müdigkeit soll keine Ausrede sein
"Wir hatten das Glück, dass wir in der Verlängerung das Tor machen, das war ein bisschen ein Stimmungskiller", analysierte der Keeper und spielte auf die heiße Pokal-Atmosphäre auch auf den Rängen an, die er in der zweiten Halbzeit durch zahlreiche Bengalos im Block direkt hinter sich zu spüren bekam. "Für alle Beteiligten war es ein totaler Pokalfight von der ersten bis zur letzten Sekunde." Diese Begeisterung teilte auch Kohfeldt: "Es war ein wahnsinnig geiler Fußballabend."
Und dieser Fußballabend soll nun auch bei der Bewältigung der kommenden Aufgaben in der 2. Liga helfen, wo sich das Team unter Kohfeldt durchaus stabilisiert hat. Bereits am Samstag (13 Uhr) geht es mit dem Auswärtsspiel in Fürth weiter. "Ich glaube nicht, dass es Auswirkungen für uns auf Samstag haben wird", wischte der Trainer alle Müdigkeitsbedenken bereits im Vorfeld weg. Im Gegenteil: "Mit dem Sieg heute wird es einen Tick leichter für uns."