Darmstadts Fraser Hornby Verstärkung mit Verspätung

Fraser Hornby schien nach einem ersten Seuchensaison in Darmstadt fast schon abgeschrieben. In der Zweiten Liga hat sich der Schotte nun eindrucksvoll zurückgemeldet.

Fraser Hornby
Fraser Hornby im Spiel gegen Ulm Bild © Imago Images
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Highlights: SV Darmstadt 98 – SSV Ulm

Fotocollage: zwei Vereinslogos nebeneinander: links Darmstadt 1898, rechts Ulm. Im Hintergrund unscharf ein Symbolbild des Darmstädter Fußballstadions.
Bild © Wikimedia, imago-images, picture-alliance/dpa, Collage: hessenschau.de
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Eine Golfsparte hat der SV Darmstadt 98 leider nicht, die Hessen bieten neben Fußball nur noch neun weitere Sportarten an. Was schade ist, denn Fraser Hornby dürfte für eine Golf-Mannschaft der Lilien eine echte Verstärkung sein. Zumindest deutet das sein Torjubel nach dem 1:0 gegen Ulm am Sonntag an: Ein perfekter Schwung eines imaginierten Golfschlägers. Zuvor schon der gekonnte Abschluss nach zwei Kontakten, Par 3 würde man im Golf sagen – an der Driving Range wäre man stolz auf Hornby.

Sonderlich viel Zeit für eine Zweitsportart hätte er indes wohl ohnehin nicht, schließlich ist der Schotte so etwas wie der Mann der Stunde bei den Lilien. Gegen Ulm schoss er den SV98 gekonnt in Führung, im vorangegangenen Heimspiel gegen Köln hatte Hornby zweifach genetzt, zwei Wochen davor hatte er gegen Schalke sein erstes Ligator für den SV Darmstadt 98 überhaupt geschossen. Vier Tore in den letzten fünf Spielen, dazu zwei Vorlagen – der Mann ist in Darmstadt angekommen. Und das weit über ein Jahr, nachdem er ans Böllenfalltor wechselte.

"Die Heimspiele haben etwas mit ihm gemacht"

Was freilich nicht sein Verschulden war, schließlich kann eine Debütsaison nicht sehr viel unglücklicher laufen. Mit der Empfehlung von acht Toren in neun Ligaspielen in der ersten belgischen Liga für den KV Oostende nach Darmstadt gewechselte, kam der ehemalige schottische U21-Nationalspieler und -Rekordtorschütze aufgrund muskulärer Probleme zunächst nicht richtig in Tritt. Eine Sprunggelenksverletzung im November erforderte dann eine Operation – und die Saison war für Hornby gelaufen.

Weil die Lilien abstiegen, der verletzte Hornby nur zuschauen konnte und überdies auch noch fast zwei Millionen Euro gekostet hatte, hatte er im Umfeld schnell einen schweren Stand. Zuletzt berichtete Trainer Florian Kohfeldt gar von offener Häme, die Hornby im Stadion entgegengeschlagen sei. "Die Heimspiele haben etwas mit ihm gemacht", so Kohfeldt. Das dürfte nach den Vorstellungen Hornbys in den letzten Wochen wohl geändert haben.

"Schön für Fraser, weitermachen!"

Zupass kommt ihm dabei, dass das Zusammenspiel mit Sturmpartner Isac Lidberg immer besser funktioniert. Lidberg knipste selbst schon siebenmal, Kohfeldt verfügt über eine Doppelspitze allererster Güteklasse. Hinter der Spieler wie Fynn Lakenmacher und Oscar Vilhelmsson mit den Hufen scharren.

Hornby indes dürfte erst einmal gesetzt sein, zuletzt gab es auch Lob von Kohfeldt: "Schön für Fraser, weitermachen!", sagte er nach dem Sieg gegen Köln. Und ließ durchblicken, dass er Hornby schon gerne zu seiner Station bei KAS Eupen geholt hätte. "Er war mein Kandidat Nummer eins als Mittelstürmer. Aber jetzt haben wir uns ja hier gefunden." Und wie.

Quelle: hessenschau.de