Rettung für Darmstadt 98 naht Darum können die Lilien für ein weiteres Zweitligajahr planen

Der SV Darmstadt 98 wackelt sich zwar ziemlich durch die Rückrunde, nach dem Sieg gegen Fürth aber stehen die Zeichen dennoch auf Klassenerhalt. Das Team von Trainer Kohfeldt muss nur noch den letzten Schritt gehen.

Erleichterung im Trainerteam um Chefcoach Florian Kohfeldt (Mitte).
Erleichterung im Darmstädter Trainerteam um Chefcoach Florian Kohfeldt (Mitte). Bild © Imago Images
Videobeitrag
Darmstadt Fürth
Bild © IMAGO / Zink
Ende des Videobeitrags

Die Erleichterung nach dem erfolgreichen Gestocher gegen Greuther Fürth, dem 1:0, war an vielen Gesichtern abzulesen bei Darmstadt 98, auch an dem des Trainers. Arm in Arm schlenderte Florian Kohfeldt am Samstag mit seinen beiden Assistenten nach getaner Arbeit über den Rasen im Stadion am Böllenfalltor, die Miene aufgelockert wie abgekämpft. Ein hartes Stück Arbeit war das, eine Menge Druck noch dazu.

Doch: Ist ja nochmal alles gut gegangen. Wirklich alles? "Ich will nochmal deutlich vorweg schicken, dass dieser Sieg nicht bedeutet, dass diese Saison zu Ende ist – auch punktemäßig in Richtung Klassenerhalt", widersprach Kohfeldt. "Eine brutale Drucksituation" aber bleibe der Mannschaft damit zurzeit erspart. Und der Abstieg in die Drittklassigkeit höchstwahrscheinlich ebenso.

Beruhigender Vorsprung

Denn wenngleich der Klassenerhalt rechnerisch natürlich nicht fix ist, spricht eine ganze Menge für ein weiteres Jahr Zweiligafußball in Darmstadt. Noch sechs Spieltage stehen an und die Lilien haben als Tabellen-13. zurzeit beruhigende sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 16, sogar elf Zähler auf einen direkten Abstiegsplatz. Dazu gesellt sich die beste Tordifferenz aller Kellerkinder.

Auch lässt das Restprogramm den Lilien durchaus gute Optionen, weitere Punkte aufs Konto zu hieven. Am Samstag (13 Uhr) geht's zur Hertha nach Berlin, die sich mit drei Siegen am Stück zwar in Topform befindet, letztlich aber auch nur einen Punkt besser dasteht als die Südhessen. Anschließend folgen für die Darmstädter die Begegnungen gegen Hannover (H), Münster (A), den Hamburger SV (H), Kaiserslautern (A) sowie zum Saisonabschluss gegen das bis dahin mutmaßlich längst abgestiegene Schlusslicht aus Regensburg (H).

Der Tabellenkeller der zweiten Liga.
Der Tabellenkeller der zweiten Liga. Bild © hr

Konkurrenz mit knackigen Programmen

Auch der Blick zur Konkurrenz lohnt. Braunschweig etwa, derzeit 16., nährte zwar zuletzt mit einem 3:2 gegen Paderborn die Hoffnung auf eine Rettung, bekommt es an den verbleibenden Spieltagen aber gleich mit vier Aufstiegsanwärtern zu tun: dem HSV, Lautern, Düsseldorf und Elversberg. Das heißt nicht, dass die Braunschweiger nicht auch in diesen Spielen punkten können, ein knackiges Restprogramm bedeutet das aber schon.

Ähnliches gilt für die Preußen aus Münster, punktgleich mit Braunschweig auf Platz 15, die unter anderem noch bei den Topteams Köln und Magdeburg antreten - und gegen die Lilien, die es damit in eigener Hand haben, den Kontrahenten auf Abstand zu halten. Der Siebtzehnte aus Ulm hat ebenfalls mit dem HSV, Hannover und Magdeburg recht hohe Hürden zu überwinden.

40-Punkte-Marke hat längst ausgedient

Für die Darmstädter bedeutet dies, zwar weiterhin Vorsicht walten und keinen Übermut aufkommen zu lassen, einige Zähler sollten sie lieber noch holen, für Ruhe im Spiel müsste die Tabellenkonstellation aber schon sorgen können. Kohfeldt hatte bereits vor dem Fürth-Spiel davon gesprochen, den Ligaerhalt bestenfalls in den kommenden beiden Partien dingfest machen zu wollen. Allemal möglich.

Zur besseren Einordnung ein Blick zurück: In den vergangenen fünf Jahren reichten nacheinander 33, 35, 33, 34 und 38 Zähler zum Klassenerhalt. Aktuell stehen die Darmstädter bei 34 Punkten, viel fehlt da nicht mehr, nur noch der letzte Schritt. Die in der Vergangenheit so oft herausgekramte 40-Punkte-Marke dagegen hat längst ausgedient.

Quelle: hessenschau.de