Lieberknecht soll langfristig bleiben Die Lilien nehmen sich den SC Freiburg zum Vorbild
Torsten Lieberknecht genießt beim SV Darmstadt 98 vollstes Vertrauen. Präsident Rüdiger Fritsch wünscht sich eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Pfälzer. Das Vorbild: der SC Freiburg und Christian Streich.
Dass Torsten Liebeknecht beim SV Darmstadt 98 derzeit alle zu Füßen liegen, ist eh klar. Wer hat schon ein Problem mit einem Trainer, der die Lilien in seiner ersten Saison auf Platz vier und in seiner zweiten in die Bundesliga geführt hat? Torsten Lieberknecht und Darmstadt 98: Das passt zusammen - ist auch Präsident Rüdiger Fritsch überzeugt. Der Erfolg sei nicht Ursache der innigen Beziehung, sondern Wirkung.
"Er passt super zu diesem Verein, er ist ein wirklich starker Typ", versuchte sich Fritsch im heimspiel! des hr-fernsehens auf dem Hessentag in Pfungstadt am Montag an einer Erklärung. Lieberknecht ist nahbar, Lieberknecht ist authentisch, Lieberknecht ist keiner, bei dem man Angst haben muss, dass ihm der Erfolg zu Kopf steigen könnte. Er ist das personifizierte Selbstverständnis der Lilien.
Lieberknecht auch bei Niederlagenserie unumstritten
"Torsten Lieberknecht hat hier eine relative klare Erfolgswelle ausgelöst", so Fritsch, der aber auch weiß, dass Wellen sich eben rauf und runter bewegen. Dass die Lilien in der Bundesliga auch die eine oder andere schwierigere Zeit durchleben werden, ist quasi eingepreist. Die Personalie Lieberknecht wird deshalb aber nicht gleich zur Debatte stehen. "Man muss einen Trainer auch mal durch ein sportliches Tal laufen lassen", findet der Präsident.
"Aus Tradition anders" heißt der Leitspruch der Lilien. Dem schnelllebigen Fußballgeschäft wollen die Südhessen alleine schon deshalb nicht immer alles unterordnen. Es ist derzeit nicht vorstellbar, was passieren muss, dass sich die Lilien von Lieberknecht trennen. Fritsch denkt eher in die andere Richtung: "Torsten hat noch Vertrag bis 2025 und wir sind bereit, über alles Weitere zu sprechen. Wenn etwas zusammenpasst, passt es auch länger zusammen."
Kontinuität zahlt sich aus
Als Referenz verweist der Lilien-Boss auf Christian Streich. Der ist beim SC Freiburg immerhin schon seit 2011 Trainer und hätte die Breisgauer in der abgelaufenen Saison um ein Haar in die Champions League gelotst. "Das ist ja kein Zufall", ist Fritsch überzeugt. Kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zahle sich eben aus. Das habe auch Streichs Vorgänger Volker Finke oder der SV Werder Bremen (mit Thomas Schaaf) bewiesen.
Genau das haben sie in Darmstadt auch vor Augen: Eine Ära Lieberknecht, bei der es nicht immer nur bergauf geht, aber auf einem gemeinsamen Weg voran. "Wenn Torsten nicht lange, lange, lange hier bleibt, wüsste ich nicht, welchen Trainer man sich dann schnitzen müsste", so Fritsch.
Sendung: hr-fernsehen, heimspiel!, 05.06.2023, 23.45 Uhr
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