Sieg gegen Ottensen Lilien ziehen schmucklos in die zweite Pokalrunde ein
Der SV Darmstadt 98 hat die erste Hürde im DFB-Pokal erfolgreich genommen. Bei Regionalligist Ottensen hatten die Lilien aber mehr Mühe, als ihnen lieb sein konnte.
Der SV Darmstadt 98 steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. In Runde eins setzten sich die Südhessen am Sonntag bei Regionalligist Teutonia Ottensen mit 3:1 durch. Kai Klefisch (19.), Fabian Nürnberger per Foulelfmeter (28.) und Oscar Vilhelmsson (61.) trafen für die Lilien. Christian Stark gelang der Ehrentreffer für den Regionalligisten (49.).
Die Ausgangslage war klar für den SVD: Nach den beiden Auftaktniederlagen in der 2. Bundesliga würde nur ein Sieg vor 6.487 Zuschauern im Millerntorstadion auf St. Pauli, wo das Spiel stattfand, für etwas Ruhe im angespannten Umfeld sorgen. Trainer Torsten Lieberknecht setzte bei dieser Mission auf seine Elf, die zuletzt in Paderborn verloren hatte, allerdings mit zwei Ausnahmen: Karol Niemczycki durfte im Tor wie ausgemacht im Pokalwettbewerb für Marcel Schuhen ran, Fabian Nürnberger vertrat den erkrankten Klaus Gjasula.
Klefisch mit dem Dosenöffner
Es war das erwartete Geduldsspiel für die Lilien. Die Teutonia stand tief, machte die Mitte dicht und hatte mit ihren hochgewachsenen Verteidigern keine Mühe, die Flanken der Südhessen weg zu verteidigen. Den Dosenöffner für den Favoriten lieferte dann Klefisch.
Der Mittelfeldspieler schnappte sich einen Abpraller und hielt aus gut und gerne 25 Metern einfach mal drauf. Klefisch erwischte den Ball optimal, der sich über den gegnerischen Torwart hinweg genau in den rechten Winkel senkte (19.). Kannste mal so machen.
Niemczyckis zweiter Patzer wird bestraft
Der Favorit kam nun auf Betriebstemperatur. Vilhelmssons Flachschuss aus elf Metern strich noch knapp am linken Pfosten vorbei (26.). Weil Luca Marseiller kurz darauf im Strafraum aber nur per Foul zu stoppen war, stellte Nürnberger per Strafstoß schon früh auf 2:0 (28.). Fynn Lakenmacher verpasste das dritte Tor aus fünf Metern per Volleyschuss kläglich (45.).
Von Ottensen war bis dato offensiv nur einmal etwas zu sehen. Marvin Ajani kam von der Strafraumgrenze zum Abschluss, Niemczycki ließ den viel zu zentralen Schuss nach vorne prallen und hatte Glück, dass seine Vorderleute die Situation gerade noch geklärt bekamen (33.). So viel Glück hatte er in der zweiten Halbzeit aber nicht mehr. Wieder konnte der Pole einen gegnerischen Abschluss nicht festhalten – und dieses Mal war Stark zur Stelle und staubte zum Anschlusstreffer ab (49.).
Vilhelmsson macht den Deckel drauf
Wer dachte, dass die Lilien nun zu wackeln beginnen, sah sich getäuscht. Der Zweitligist legte den Vorwärtsgang ein, kam zu einer guten Kopfballchance durch Lakenmacher (59.) und stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her. Der eingewechselte Isac Lidberg tankte sich auf rechts durch, seine flache Hereingabe drückte Vilhelmsson zum 3:1 über die Linie (62.).
Die Darmstädter schalteten in der Folge in den Verwaltungsmodus und hatten Glück, dass sich das nicht rächte. Stark hatte den erneuten Anschluss auf dem Fuß, traf den Ball im Fünfmeterraum aber nicht richtig, der ins Toraus trudelte (68.). Und weil der Schuss von Michael Kobert vorbeiging (83.) und Niemczycki in der Schlussphase noch zweimal zur Stelle war (87., 89.), blieb es beim 3:1 für den Favoriten. Den Lilien dürfte aber auch klar sein: Ein souveräner Sieg sieht anders aus.