Torwart bleibt die Nummer eins Emotionalität entscheidet: Schuhen erklärt seinen Verbleib in Darmstadt

Marcel Schuhen liebäugelte nach dem Abstieg mit den Lilien zunächst mit einem Engagement bei einem anderen Erstligisten. Nun hat der Schlussmann aber erklärt, in Darmstadt bleiben zu wollen. Entscheidend dafür waren zwei Erlebnisse im Sommer.

Marcel Schuhen bleibt die Nummer eins von Darmstadt 98
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Bleibt er oder geht er? Diese Frage stellten sich die Lilien-Fans nach der vergangenen Saison bei Torhüter Marcel Schuhen. Zumal im Sommer mit Karol Niemczycki ein ernsthafter Konkurrent um den Platz im Tor verpflichtet wurde. Nun ist klar: Schuhen bleibt in Darmstadt und ist weiterhin der Stammkeeper.

Anfragen aus der Bundesliga

"Ich hatte natürlich die Ambitionen, eventuell in der Bundesliga zu bleiben. Das war ganz offen mit dem Verein besprochen", erzählte der 31-Jährige am Mittwoch in einer Medienrunde. Zwei Anfragen habe es gegeben, auch aus der Bundesliga. "Für mich persönlich war es schwierig, damit umzugehen." Als der Verein erst mal sein Veto einlegte, entschied sich Schuhen für den Verbleib.

Ausschlaggebend dafür seien auch zwei Erlebnisse in der Sommervorbereitung gewesen, wie der Keeper nun verriet: "Wir haben eine Radtour durch die Stadt gemacht inklusive Motivationsvideo in der Kabine. Da saß ich da und habe gefühlt, dass alles gar nicht so einfach ist, wenn die Emotionalität dazukommt", so Schuhen. "Und dann die Resonanz der Leute am Fanabend. Da habe ich gemerkt, dass ich die letzten Jahre hier das ein oder andere richtig gemacht habe. Das hat mich dazu gebracht, diesen Schritt zu gehen und da ein bisschen Klarheit zu schaffen."

Schuhen: "Ich brenne für die Aufgabe"

Seine Verantwortung der Mannschaft und dem Verein gegenüber sei groß. "Ich brenne für die Aufgabe und habe viel Lust, am Sonntag wieder das Trikot des Vereins tragen zu dürfen", sagte Schuhen vor dem Zweitliga-Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf (13.30 Uhr). "Es war genau die richtige Entscheidung. Ich fühle mich hier unglaublich wohl und ich habe das Gefühl, hier entsteht gerade wieder etwas."

Trainer Torsten Lieberknecht hatte vor einigen Tagen erklärt, dass Schuhen die Nummer eins im Lilien-Tor bleiben werde. "Ich war von Anfang an ziemlich überzeugt, dass, wenn ich meine Leistung bringe, gut trainiere und Gas gebe, ich auch wieder spielen darf", so Schuhen selbstbewusst. Im Torhüter-Team herrsche ein "gutes Niveau". Der aus Düsseldorf gekommene Niemczycki muss sich nun mit der Rolle als Ersatzmann begnügen. "Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich ein bisschen gekitzelt wurde", beschrieb es Schuhen.

Erst einmal ein guter Saisonstart

Als Lieberknecht seine Entscheidung öffentlich verkündete, bezeichnete er Schuhen als "Anker" für die Mannschaft. "Als ich die Aussage vom Trainer gelesen habe, hat mich das gefreut, weil ich glaube, dass es zutreffend ist", so Schuhen. "Man hat noch mal ein anderes Gehör in der Mannschaft. Die Erfahrung, die ich habe, teile ich gerne mit den Jungs." 160 Spiele hat der Routinier für die Lilien absolviert, seit er 2019 von Sandhausen nach Darmstadt gewechselt ist.

Und so gibt er auch die Richtung vor, wenn sein Team nach der enttäuschenden Erstliga-Saison nun wieder im Fußball-Unterhaus antritt. "Wichtig ist erst einmal, dass man gut reinkommt. Wir sind gut vorbereitet", so seine Einschätzung. "Erst mal geht es darum, wieder Ergebnisse zu sammeln."

Redaktion: Bastian Gerling und Sonja Riegel

Quelle: hessenschau.de