2. Bundesliga Favorisiert, aber torlos: Lilien-Siegesserie von Aufsteiger Münster gestoppt
Darmstadt 98 hat sich an der Abwehr von Zweitliga-Neuling Münster die Zähne ausgebissen. Gegen den Favoritenschreck der Top-Teams ging der zuvor so gefährliche Angriff der Südhessen diesmal leer aus.
Nach drei Siegen in Folge hat der SV Darmstadt 98 in der 2. Bundesliga einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Südhessen kamen am Samstagabend im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Preußen Münster nur zu einem enttäuschenden 0:0.
Der Bundesliga-Absteiger, der in der Liga zuletzt zum Team der Stunde avancierte, verpasste es, mit einem Sieg den Kontakt zu den oberen Tabellenrängen herzustellen. Immerhin bleiben die Lilien aber im achten Spiel hintereinander ohne Niederlage. Darmstadt rutschte vom zehnten auf den elften Rang in der Tabelle ab. Es sind aber auch nur drei Punkte zu einem Aufstiegsplatz.
Fernie: "Volle Kontrolle, aber wenig Torgefahr"
Darmstadts Sportdirektor Paul Fernie sagte bei Sky nach dem torlosen Remis: "Wir hatten die volle Kontrolle über das Spiel, haben aber zu wenig Torgefahr ausgestrahlt." Mit nur einem Punkt sei er etwas enttäuscht. "Aber wir wachsen und sind noch nicht fertig in unserer Entwicklung." Insgesamt mache das Team Fortschritte in den vergangenen Wochen.
Lilien-Kapitän Clemens Riedel befand: "Wir haben ein ordentliches Spiel abgeliefert, es war nicht leicht. Münster hat die Räume sehr geschlossen. Aber wir haben das erste Mal zu Null gespielt, darauf kann man aufbauen." Für die Südhessen war es seit Mitte April das erste Mal, dass sie ohne Gegentor blieben.
Lilien mit Problemen gegen kompakte Preußen
Trainer Florian Kohfeldt war vor dem Anpfiff klar, dass sich sein Team aufgrund der Tabelle und der Aufwärtstendenz in der Favoritenrolle befindet. Doch die Gastgeber, die im Vergleich zur Vorwoche (2:1 in Hannover) mit unveränderter Startelf antraten, taten sich schwer gegen die kompakt stehenden Westfalen.
Der Aufsteiger zeigte, dass er mittlerweile in der Liga angekommen ist und immer besser in Tritt kommt. Nur eine der letzten fünf Partien ging verloren. Und vor allem gegen stärker eingeschätzte Teams zeigten sich die Preußen in prächtiger Form, punkteten und wurden zum Favoritenschreck.
Wenig Offensiv-Power und Ideen von Darmstadt
Darmstadt versuchte das Spiel zu machen, tat sich aber schwer, gefährliche Torchancen zu kreieren. Es mangelte an Durchsetzungsvermögen, Ideen und Überraschungsmomenten in der Offensive. Hochkarätige Möglichkeiten waren gegen stabile Preußen Mangelware. Torschüsse aus der Distanz von Philipp Förster (4.) und Fraser Hornby (24.) gingen am Kasten vorbei.
Es war wenig, was Darmstadt in Hälfte eins im Angriff auf die Beine stellte. Dabei ist das Team eigentlich eines der torgefährlichsten der Liga. Auf der Gegenseite scheiterte Joshua Mees, bester Torjäger der Münsteraner, mit einem Kopfball an Lilien-Torhüter Schuhen (7.).
Am Ende musste noch gezittert werden
Nach der Pause ging es so unspektakulär wie im ersten Abschnitt weiter. Die Hausherren waren engagiert und hatten mehr Spielanteile, aber richtig gefährlich wurde es vor dem Tor der Gäste selten. Die Lilien ließen Zielstrebigkeit und Präzision bei ihren Bemühungen vermissen.
Es dauerte bis zur 71. Minute, ehe sich Darmstadt dem Kasten näherte. Doch Kapitän Christian Riedel köpfte nach einer Freistoß-Flanke am Tor vorbei. Am Ende mussten die Lilien-Fans sogar noch zittern. Denn Münster kam in der Schlussphase wiederholt aussichtsreich vors Tor. Daniel Kyerewaa und Charalambos Makridis scheiterten aber bei ihren Chancen.