"Es gibt die magische 40-Punkte-Grenze" Lilien-Understatement auf einer neuen Ebene
Der SV Darmstadt 98 hat nach elf Spieltagen herausragende 24 Punkte auf dem Konto. Trainer Torsten Lieberknecht blickt trotz Rang zwei in der Tabelle zuerst noch immer nach ganz unten.
Der SV Darmstadt 98 eilt in der zweiten Liga von Sieg zu Sieg. Gegen Fortuna Düsseldorf sammelten die Lilien am elften Spieltag bereits den siebten Dreier. In den Duellen der Top fünf hamsterte Darmstadt zehn von zwölf möglichen Zählern ein. Die bislang einzige Niederlage liegt gefühlt in einer anderen Zeit, am 16. Juli verloren die Südhessen zum Auftakt in Regensburg.
Trotz Erfolgsgeschichte: Lieberknecht stapelt weiter tief
Die Zeit von Trainer Torsten Lieberknecht bei den Darmstädtern ist bislang eine einzige Erfolgsgeschichte: 84 Punkte in 45 Ligapartien bedeuten einen Schnitt von 1,87 Zähler pro Spiel. Hochgerechnet kämen die Lilien in dieser Saison auf rund 64 Punkte - damit wäre das Team in den vergangenen fünf Jahren stets mindestens auf Rang zwei gelandet - und somit aufgestiegen.
Das A-Wort will Lieberknecht trotz sehr starker Leistungen seiner Mannschaft weiterhin nicht in den Mund nehmen. Ganz im Gegenteil. "Die 24 Punkte fühlen sich richtig gut an, weil man einfach weiß, dass es diese magische 40-Punkte-Grenze gibt. Dieser Marke kommen wir immer näher", betrieb der Lilien-Coach Understatement auf einer ganz neuen Ebene.
Lilien wollen im Schatten der Konkurrenz bleiben
Lieberknecht warnte: "Wenn ich sehe, gegen wen wir im Oktober noch spielen müssen, dann hilft uns der Abstand nach unten um ruhig zu bleiben." Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt 14 (!) Punkte. Und die Gegner im Oktober? Der Karlsruher SC (Platz sechs), Holstein Kiel (neun) und der FC St. Pauli (14). Es sollte durchaus machbar sein, weitere Siege zu bejubeln.
Dennoch richtet auch Tobias Kempe keine Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir schauen von Spiel zu Spiel und geben jede Woche Gas. Zurzeit klappt bei uns alles. Jeder ist für jeden da, alle werfen sich in die Zweikämpfe. Das macht Spaß." Die Lilien, sie wollen im Schatten bleiben und weisen die Favoritenrolle von sich.
Warum nicht die "gesunde Mischung" bei der Zielsetzung
Bei allem nötigen Respekt vor der Konkurrenz haben die Darmstädter nachhaltig bewiesen, ganz oben mitspielen zu können. Die Rückkehr in die Bundesliga nach sechs Jahren? Sie wäre in der aktuellen Verfassung hochverdient und auch kein Wunder mehr. Die Lilien verfügen über eine starke Mixtur aus defensiver Stabilität, offensiver Wucht, Stärke bei ruhenden Bällen und Erfahrung. Den Darmstädtern täte bei den öffentlichen Aussagen zu den Zielen eine gesunde Portion Selbstvertrauen - ohne überheblich zu werden - gut. Die gesunde Mischung eben, so wie in den 90 Minuten auf dem Feld.