Großer Kampf, dennoch verloren Lilien verpassen die Überraschung gegen Leipzig
Darmstadt 98 zeigt gegen Favorit RB Leipzig ein aufopferungsvolles Spiel. Dennoch gehen die Lilien am Ende als Verlierer vom Platz.
Der SV Darmstadt 98 musste sich im Bundesliga-Duell gegen RB Leipzig trotz einer starken Leistung geschlagen geben. Die Partie am Samstagnachmittag endete mit 1:3 (1:2). Lois Openda hatte die Gäste durch einen Blitzstart früh in Führung gebracht. Emil Forsberg (24.) traf per Freistoß zum 2:0, ehe Tobias Kempe durch einen Foulelfmeter die Lilien heranbrachte (32.). Openda machte mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf (75.).
Im Vergleich zum 2:1-Sieg in Augsburg musste Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht seine Aufstellung etwas umbauen: Matthias Bader fehlte krankheitsbedingt. Dafür rückte Oscar Vilhelmsson in die Startelf und begann in der Sturmspitze neben Luca Pfeiffer.
Fehltstart für Darmstadt
Es hatten noch nicht alle 17.800 Zuschauer am Böllenfalltor ihren Platz gefunden, da stand es schon 1:0: Die Leipziger spielten sich über eine schnelle Kombination in den Darmstädter Strafraum. Dort schob Openda den Ball am herauseilenden SVD-Keeper Schuhen vorbei und sorgte so nach gerade 43 Sekunden für die Führung der Gäste.
Die Lilien reagierten auf den frühen Rückschlag aber stark, suchten mit beherzten Dribblings immer wieder den Weg nach vorne und hatten in der 13. Minute eine gute Chance auf den Ausgleich. Doch Pfeiffers Volleyschuss war nicht platziert genug und konnte so von Leipzigs Torwart Janis Blaswich pariert werden.
Schuhen mit Lapsus - Kempe sicher vom Punkt
Auf der Gegenseite: ein anderes Bild. Marcel Schuhen sah nach einem Freistoß von Forsberg (24.) überhaupt nicht gut aus. Der Ball, der aus 18 Metern halbhoch auf sein Torwarteck kam, rutsche dem Keeper durch die Handschuhe ins Tor. 2:0 für Leipzig. Zu diesem Zeitpunkt eher unverdient, denn der SVD war bis dato dem Ausgleichstreffer näher.
Ähnlich wie nach dem ersten Gegentreffer reagierten die Hessen aber wieder nicht geschockt und bekamen in der 31. Minute einen Foulelfmeter zugesprochen. Leipzigs Kevin Kampl hatte Kempe klar mit einem Tritt gegen die Wade niedergestreckt. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte direkt auf den Elfmeterpunkt. Von dort aus verwandelte der Gefoulte selbst sicher zum 1:2-Anschlusstreffer (32.)
Lilien nah dran, doch Leipzig trifft
Im zweiten Durchgang machten die Lilien mit ihrem selbstbewussten Auftritt weiter. Durch das Zusammenspiel von Kempe und Marvin Mehlem zogen sie immer wieder gefährlich in den Leipziger Sechzehner, verpassten dann zwar oft den klaren Torabschluss, schafften es dadurch aber auch, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten.
Auch die Darmstädter Fans spürten auf den Rängen, dass ihr Team zur Mitte der zweiten Hälfte nah dran war am Ausgleichstreffer und peitschen ihre Lilien nach vorne. Mit Ernüchterung und Ärger mussten sie dann das 1:3 in der 75. Minute hinnehmen: Openda versenkte aus kurzer Distanz für die Gäste.
Die Szene wurde minutenlang durch den Videoschiedsrichter gecheckt. Letztendlich wurde das Tor gegeben und die Leipziger feierten direkt vor der Lilien-Kurve. Einigen SVD-Fans passte das überhaupt nicht und sprangen in den Innenraum - Sicherheitskräfte konnten sie aber noch aufhalten auf den Platz zu laufen.
Der FC Bayern wartet
Dieser dritte Rückschlag brach dann Darmstadts Selbstbewusstsein und sorgte für mehr Raum für die Gäste. Ein Alleingang von Openda (77.) und ein Freistoß vom eingewechselten Dani Olmo (82.) hätten das Ergebnis noch höher ausfallen lassen können. Doch blieb es am Ende bei der 1:3-Niederlage.
Trotz großen Kampfes sprangen also keine Punkte für die Lilien heraus. In der kommenden Woche steht für die Südhessen der nächste ganz harte Brocken auf dem Programm: Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) spielen sie beim FC Bayern München.