Darmstadt mit Klatsche in Magdeburg Lilien brechen nach Führung auseinander
Der SV Darmstadt 98 hat gegen den 1. FC Magdeburg 45 Minuten lang alles im Griff, dann verlieren die Lilien völlig den Faden und die Partie. Im Tabellenkeller könnte es noch einmal eng werden.

Der SV Darmstadt 98 hat am Sonntag einen herben Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt kam beim 1. FC Magdeburg trotz Führung mit 1:4 (1:0) unter die Räder und rutschte in der Zweitliga-Tabelle auf Platz 13 ab. Fraser Hornby hatte die Lilien in Führung gebracht, nach dem Seitenwechsel machten dann Xavier Amaechi (56.), Livan Burcu (73.), Bekir El-Zein (78.) und Martijn Kaars (81.) das südhessische Debakel perfekt.
Die Lilien, die auf ihren gesperrten Kapitän und Abwehrchef Clemens Riedel verzichten mussten, verfolgten in Magdeburg von Beginn an einen ebenso simplen wie klaren Plan: Die Südhessen konzentrierten sich vornehmlich auf die Defensive, überließen den Hausherren den Ball und lauerten auf Konter. In der Defensive setzte Trainer Kohfeldt auf eine Fünferkette mit Andreas Müller in zentraler Position, in der Offensive sollte es erneut das Sturmduo Hornby und Isac Lidberg irgendwie richten.
Lilien mit starker erster Hälfte

Genau das ging jedoch nur in der ersten Hälfte auf: Nach einer wilden Anfangsphase mit großen Chancen auf beiden Seiten, die Marveille Papela (3.) und Aleksandar Vukotic (5.) sowie auf der Gegenseite Toptorjäger Kaars (15.) ungenutzt ließen, entwickelte sich exakt das von Kohfeldt erwartete Spiel.
Magdeburg übernahm die Kontrolle, biss sich an den kompakten Lilien aber die Zähne aus. Bis auf einen Schuss von Amaechi kurz vor der Pause (43.) musste Lilien-Keeper Marcel Schuhen nichts entschärfen. Die Darmstädter hingegen tauchten genau einmal gefährlich im Magdeburger Strafraum auf und schlugen eiskalt zu. Hornby setzte sich nach einem Konter und schöner Vorarbeit von Jean-Paul Boetius artistisch durch und traf in bester Mittelstürmer-Manier zur Führung. So einfach kann Fußball sein.
Magdeburg schlägt zurück
Auf eine nahezu optimale erste Hälfte folgte dann jedoch eine deutlich kompliziertere zweite. Die Lilien kamen zwar zunächst deutlich schwungvoller aus der Kabine und erspielten sich schnell einige Chancen zum 2:0. Der plötzlich zur Schau getragene Offensivgeist wurde dann aber prompt bestraft. Der FCM bedankte sich für die neugewonnen Freiheiten und nutzte eine der bis dato sehr seltenen Umschaltsituationen zum Ausgleich. Ein Konter-Gegentor im gegnerischen Stadion, dazu auch noch bei eigener Führung. Das sollte es eigentlich nicht geben.
Und es kam noch schlimmer: Die Lilien, bei denen fortan gar nichts mehr klappte, fielen in der Schlussphase komplett in sich zusammen und wurden von den Hausherren überrannt. Von der Kompaktheit der ersten Hälfte war gar nichts mehr zu sehen, der FCM hatte leichtes Spiel und wurde von der Darmstädter Defensive zum Toreschießen eingeladen. Burcu, El-Zein und Toptorjäger Kaars schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe und schossen die Lilien zurück in den Abstiegskampf. Der Vorsprung auf Platz 16 beträgt aktuell nur noch sechs Punkte.