Kohfeldt-Rüffel für Rotsünder Nürnberger "Das Dümmste, was ich seit langer Zeit gesehen habe"

Als die Niederlage des SV Darmstadt 98 gegen die SV Elversberg immer wahrscheinlicher wird, verliert Lilien-Profi Fabian Nürnberger völlig die Nerven. Sein Trainer übt harte Kritik.

Bedient: Lilien-Trainer Florian Kohfeldt.
Bedient: Lilien-Trainer Florian Kohfeldt. Bild © Imago Images
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Florian Kohfeldt fand Worte, die man in dieser Deutlichkeit eher selten hört im Profifußball. "Das ist das Dümmste, was ich seit langer Zeit auf dem Fußballplatz gesehen habe", sagte der Trainer von Zweitligist Darmstadt 98 und meinte damit einen seiner eigenen Leute, den Linksverteidiger Fabian Nürnberger. Dem waren im Wissen der sicheren Niederlage gegen die SV Elversberg (0:3) in der Schlussphase die Sicherungen durchgebrannt.

Erst hatte er seinen Elversberger Gegenspieler, die Eintracht-Leihgabe Elias Baum, rüde mit einem Tritt von den Beinen geholt, dann teilte er in der darauffolgenden Rangelei auch noch aus, griff einem anderen SVE-Profi an den Hals, deutete zumindest einen Schlag an. "Ich kritisiere sonst nie Spieler öffentlich", sagte Kohfeldt, "aber das darf ihm nie, nie wieder passieren." Es sei eine "brutal dumme Aktion" gewesen.

Nürnberger entschuldigt sich bei Baum

Rotsünder Nürnberger wusste wohl selbst schnell um seinen Aussetzer, trat den Weg in die Kabine schon dann an, als Schiedsrichter Lukas Benen die Rote Karte lediglich in der Hand hielt, sie ihm aber noch gar nicht entgegengewedelt hatte. Gästeprofi Baum humpelte nach dem harten Tritt derweil vom Feld, er musste ausgewechselt werden, sein Bein war lädiert. Hinterher gab sich der Rechtsverteidiger aber immerhin zuversichtlich, "dass es wohl nicht ganz so schlimm ist". Nürnberger habe sich bei ihm zudem entschuldigt. Das Mindeste, möchte man noch anfügen.

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Lilien-Trainer Florian Kohfeldt auf dem Podium der Pressekonferenz
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Für den 25-jährigen Nürnberger war es die erste Rote Karte seiner Karriere, ihm droht nun eine längere Zwangspause. Das ist insofern zusätzlich bitter für die Darmstädter, ist derzeit doch nahezu eine ganze Elf ohnehin verletzt. "Wir haben in letzter Zeit schon verschiedenste Dinge verkraften müssen", haderte Kohfeldt, der darin, nur logisch, auch einen Grund für die nun schon fünf Spiele andauernde Sieglos-Serie sieht.