Lilien-Stürmer Lidberg Explosiver Bayern-Fan mit überraschenden Vorbildern

Den ersten Scorerpunkt hatte Isac Lidberg gleich zum Einstand im Lilien-Trikot mitgebracht. Nun sprach der Schwede auch über Persönliches. Seine ungewöhnlichen Vorbilder charakterisieren den neuen SVD-Angreifer vielleicht am besten.

Isac Lidberg im Einsatz für Darmstadt 98
Darmstadts Isac Lidberg im Pokalspiel bei Teutonia Ottensen. Bild © Imago Images
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"Viktor Gyökeres." Diese Antwort musste Lidberg sich keine Sekunde überlegen. Zur Vorstellung hatte Darmstadt 98 einen Clip mit ihm gedreht und nach dem aktuell besten Fußballer der Welt gefragt. Schwedische Verbundenheit, natürlich. Aber Lidberg, der jüngste Zugang im Angriff der Südhessen, sprach aus Überzeugung, das unterstrich er in einer Medienrunde am Mittwoch. "Er ist absurd gut. Manchmal sieht es aus, als würde er gegen Kinder spielen. Dabei spielt er gegen Top-Verteidiger."

Bei Menschen ohne engeren Bezug zum schwedischen Fußball fliegt Gyökeres noch etwas unter dem Radar. Erst im vergangenen Jahr wechselte der Stürmer vom englischen Zweitligisten Coventry City zu Sporting Lissabon. In seiner ersten Saison kam er dort in 50 Spielen aber auf tatsächlich absurd gute 43 Tore und 15 Vorlagen. Erstaunlich zudem: Gyökeres ist bereits 26 Jahre alt.

Viele Vereinswechsel auf dem Weg nach Darmstadt

Wer es mit Darmstadt hält oder Lidberg heißt, mag darin vielleicht eine Parallele zum Lilien-Zugang erkennen. Zehn Vereine stehen bereits in der Vita des 25-Jährigen. Nachdem er seine schwedische Heimat verlassen hatte, spielte er zunächst in Norwegen für Klubs wie IK Start, FK Jerv oder Hamarkameratene – eher was für Kenner.

Doch ähnlich wie bei Gyökeres kam Lidbergs Karriere erst mit etwas Anlauf in Schwung. Bei den Go Ahaed Eagles Deventer und dem FC Utrecht spielte er sich in den Niederlanden in den Fokus von Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht und Sportdirektor Paul Fernie. "Sie haben sehr großes Interesse gezeigt", sagt Lidberg.

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Highlights: Ottensen - Darmstadt 98

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Isherwood schwärmt von seinem Ex-Klub

Und dann war da noch Thomas Isherwood. Der durchlief mit Lidberg gemeinsam die schwedischen U-Nationalmannschaften und überzeugte ihn von Darmstadt. "Er hat so gut über den Klub gesprochen, dass in der Kabine nur nette Jungs sind und ich meine Zeit hier genießen würde. Meine Art, Fußball zu spielen passt außerdem gut nach Deutschland", glaubt der gebürtige Stockholmer.

Was diese Art ausmacht? "Ich bin gut darin, hinter die Abwehr zu laufen, immer in Bewegung zu sein. Ich versuche, immer eine Gefahr zu sein, und kann viel laufen", sagt Lidberg. "Ich bin ganz gut bei explosiven Antritten. Aber ich kann meine Geschwindigkeit auf dem Platz noch besser nutzen." Bodenhaftung vergaß er bei seinen Qualitäten aufzuzählen. Die wird darin erkennbar, wie bereitwillig er über seine Schwächen spricht. Was er verbessern könne? "Natürlich alles. Vor allem mein Kopfballspiel und meinen linken Fuß."

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Die Wappen von Darmstadt 98 und dem 1. FC Magedburg. Text: "Highlights"
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Was ihn schon in der Eredivisie ausgezeichnet hat, konnte er bereits bei seinem ersten Einsatz im Lilien-Trikot beweisen: das Auge für seine Mitspieler. Keine zwei Minuten stand er im DFB-Pokalspiel bei Teutonia Ottensen auf dem Feld, als er seinem Landsmann Oscar Vilhelmsson das letztlich entscheidende 3:1 auflegte. Die Geburtsstunde eines schwedischen Traumpaars? "Ich kannte ihn vorher nicht persönlich, aber ich glaube, wir können gut zusammenspielen und finden eine gute Chemie", sagt Lidberg.

Vorbild Mario Gomez

Allerdings hat Lieberknecht gerade im Angriff die Qual der Wahl. Da trotz aktuell handgezählten sieben Mittelstürmern im SVD-Kader nach aller Wahrscheinlichkeit nur zehn Feldspieler aufgeboten werden dürfen, herrscht ein akutes Überangebot im Angriff. Auch Lidberg stellte bereits fest: "Wir haben eine große Konkurrenz im Kader und sehr viele gute Spieler. Aber das ist gut."

Um sich aus der Masse hervorzutun, müsste er im Grunde nur seinem zweiten großen Vorbild nacheifern: Mario Gomez. "Ich bin als Bayern-Fan aufgewachsen. Er war Stürmer, ich war Stürmer, das lag auf der Hand", sagt der Schwede. Womit ihn Gomez am meisten beeindruckte: "Er hat viele Tore geschossen." Fußball ist eben im Grunde ein einfacher Sport.

Quelle: hessenschau.de